Aus Liebe zur Tradition
L’Alfàs del Pi belebt Sankt-Josef-Fest wieder – inklusive Fallas-Verbrennung
L’Alfàs del Pi – fin. Fallas in L’Alfàs del Pi? Das ist neu in diesem Jahr, und eigentlich ganz alt: Der heilige Josef ist der Schutzpatron der Gemeinde, die Pfarrkirche ist nach ihm benannt und schon 1837 tauchten im städtischen Haushalt Posten für die Fiestas de San José auf. Auch eine Fallas-Figur gab es zumindest in den 1970er Jahren, aber irgendwie ging die Tradition nach und nach verloren. Seit 2010 wurde der heilige Josef, der am 19. März Namenstag hat und dessen bekannteste Fiesta die Fallas in Valencia sind, in L’Alfàs überhaupt nicht mehr gefeiert. Das will eine Gruppe von Freunden nun ändern.
„ Es geht uns darum, an unsere Wurzeln zu erinnern, alte Traditionen wiederzubeleben“, sagt Toni Jerez. Der Alfasino ist Vorsitzender des Komitees Majorals de Sant Josep, das die Sause vom 16. bis 19. März organisiert. Um sich herum hat er Gleichgesinnte versammelt, aus insgesamt sieben Ehepaaren besteht die Festkomission. „ Es begann damit, dass uns vor einem Jahr ein altes Plakat in die Hände fiel, das die San-José-Feier 1924 ankündigte. So entstand die Idee, 100 Jahre später wieder eine Fiesta auszurichten“, sagt Jerez.
Das ganze Dorf soll feiern
Seit einem Jahr sind er und seine Mitstreiter nun damit beschäftigt, alles vorzubereiten und Gelder aufzutreiben, sie haben das Rathaus mit ins Boot geholt und natürlich Pfarrer Miguel Ángel Schiller von der San-José-Kirche, schließlich soll das Fest nicht zuletzt einen religiösen Charakter haben. Mitfeiern soll aber das ganze Dorf, alteingesessene Bewohner ebenso wie Zugezogene.
„ Die Älteren freuen sich, dass wir die Tradition wiederbeleben, sie können sich noch gut an die Fiesta von früher erinnern“, sagt Jerez. Auch für Kinder sind Aktivitäten (siehe Seite 39) vorgesehen, und besonders stolz ist das Komitee auf die Fallas-Figur, die auf dem Parkplatz an der Calle Murcia aufgebaut und am 19. März in Flammen aufgehen wird. Wegen des knappen Budgets haben die Organisatoren das Monument selbst gebaut, es beinhaltet eine Hommage an L’Alfàs’ einzigen Strand Playa del Albir – mehr will Jerez noch nicht verraten.
Neben der großen gibt es auch eine Kinder-Falla, die der Nachwuchs mit Begeisterung gebastelt hat, nicht zuletzt als Investition in die Zukunft. „ Wir könnten uns vorstellen, dass die Schulen künftig abwechselnd die Kinder-Falla bauen, dann sind automatisch auch die Eltern involviert. Denn wir wollen, dass sich das San-José-Fest wieder dauerhaft etabliert“, erklärt Jerez.
Beim Graben in der Vergangenheit hat das Komitee übrigens auch herausgefunden, dass die Fallas von L’Alfàs früher Hogueras genannt wurden – wohl, um der Angehörigkeit zur Provinz Alicante Rechnung zu tragen. Ob Falla oder Hoguera: Die Kommission hofft, dass viele mitfeiern – für die Organisatoren hat sich der Aufwand ohnehin schon gelohnt. „ Das letzte Jahr war zwar anstrengend, aber hat auch riesigen Spaß gemacht. Und es wurden neue Freundschaften geknüpft“, sagt Jerez. Ganz im Sinne einer guten, traditionellen Fiesta also.