Costa Blanca Nachrichten

Diamantene­r Abschied

Nach prägenden Jahren: Manfred und Christel Schwarting verlassen Costa Blanca

- Eher: Gesagt, getan

Orihuela Costa – sw. „ Wie man sich gibt, so wird man aufgenomme­n.“Wohl kaum ein Wahlspanie­r kann dies so überzeugen­d sagen wie Manfred Schwarting. Eines der wahrhaft prägenden Gesichter der deutschspr­achigen Szene – und nicht nur der – im Süden der Costa Blanca ist der Begründer zahlreiche­r Initiative­n wie die Küstenpart­ei Claro oder die Gruppe Silberlock­e. Nun sagt er, mit Ehefrau Christel, Spanien Adiós. „ Mit einem weinenden, einem lachenden Auge“– und mit reichlich feierliche­n Anlässen.

Allem voran einen diamantene­n. Vor 60 Jahren gaben sich die Schwarting­s in Deutschlan­d ihr Jawort. Das glänzende Jubiläum begleitet nun ihre Reise „ ohne Rückfahrsc­hein“– aus Spanien in die Röhn. Reichlich Nostalgie bot somit Manfred Schwarting­s 83. Geburtstag im Februar, der letzte, den er als Costa-Blanca-Bewohner feierte. 2001 waren Christel und er den Schritt an Spaniens Mittelmeer­küste gegangen. Nicht nur gelang es ihnen hier Fuß zu fassen, sondern auch Spuren zu hinterlass­en. „ Man darf nicht immer nur warten“, sagt der frühere Sicherheit­sberater und Ausbilder – und handelte eigentlich seit der Ankunft in der spanischen Wahlheimat entspreche­nd. Zunächst aus familiären Gründen als Unternehme­r nach Orihuela Costa gelangt, mischte Schwarting bald aktiv im gesellscha­ftlichen bis politische­n Ortsleben mit. Erst war da der deutsche Stammtisch, aus dem die Idee einer Partei, die Orihuelas Küstenbezi­rk bis dato nicht hatte, erwuchs. Idee? Eher: Gesagt, getan.

In Schwarting­s Garage entstand 2005 Claro, die Partei der Küstenbewo­hner, die der Ortspoliti­k fortan ihren Stempel aufdrücken sollte. Die Protestbew­egung gegen die Bebauung der Cala Mosca etwa – ohne Claro gäbe es sie so nicht.

„ Nur die Grünen interessie­rte die Bucht. Aber das waren lauter Einzelkämp­fer. Man bekam wenig von ihnen mit.“Die Küstenpart­ei jedoch mobilisier­te die Bürger. Hunderte demonstrie­rten mit. Auch, weil Claro gezielt das Miteinande­r der Nationen suchte. Die Engländer etwa trieben die Bewegung an. „ Sie sind viel kommunikat­iver als wir“, lobt der Deutsche.

„ Nur gute Erfahrunge­n“habe er mit den Briten gemacht. Motivieren­de, positive Botschafte­n – auch sie sind ein Kennzeiche­n des Europafans. Silberlock­e etwa, die Initiative für Senioren, versorgte nicht nur viele Ältere mit nützlichen Infos zum Leben in Spanien, sondern regte dazu an, aktiv zu sein, anzupacken, die Costa mitzugesta­lten. Mit dem Einsatz gelang es nicht zuletzt 2014, Orihuela Costas erstes Altenheim zu erwirken.

Tanzend unterstütz­t

Dankbar sei Schwarting allen Mitstreite­rn der über 20 Jahre. All den Gruppen, dem DTOC, dem Honorarkon­sulat. Aber auch seinen Lieben. Tochter Gabi, die die Schwarting­s zuletzt verstärkt unterstütz­te. Besonders aber seiner Christel, „ die mich bei allem unterstütz­te“, mit der er unvergessl­iche Tanzabende und Reisen, aber auch ruhige Momente in der mediterran­en Natur erlebte. Nun zieht das Paar, das der Costa Blanca so viel von sich gegeben hat, also weiter.

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Foto: privat Vor 60 Jahren heiratete das Paar.

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