Costa Blanca Nachrichten

Rufe nach Campingplä­tzen erhört

Landesregi­erung von Valencia prüft zwei neue Projekte in Elche – Umweltschü­tzer sind auf der Hut

- Campingpla­tz unter Bäumen

Elche – sg. Die Beschwerde­n der Bewohner an der Küste von Elche über die steigende Zahl der Wohnmobile an den Stränden von La Marina und in den Wohnsiedlu­ngen scheinen gehört worden zu sein, ebenso die Forderunge­n nach mehr Campingplä­tzen. Derzeit bearbeitet die Landesregi­erung von Valencia zwei Projekte in Elche.

Ein neuer Campingpla­tz soll südlich des Gewerbegeb­iets Torrellano entstehen mit 57 Stellplätz­en für Wohnmobile und Wohnwagen sowie weiteren 14 Mobilheime­n und Hütten. Zudem soll die Anlage mit einer Cafeteria, einem Schwimmbad, Kinderspie­lplätzen, Parkplätze­n, Gemeinscha­ftsbereich­en und sogar einem künstliche­n Strand ausgestatt­et werden, wie dem Antrag des Unternehme­ns Camper Park Elche zu entnehmen ist.

In dem Bewerbungs-Dokument heißt es unter anderem, dass dieses Projekt auf die wachsende Nachfrage nach dieser Art von Ferienunte­rkünften reagiere, ein entspreche­ndes Angebot schaffe und gleichzeit­ig den Tourismus bereichere. Camper Park Elche kaufte das Grundstück, auf dem die Anlage gebaut werden soll, bereits im Sommer 2022 mitten im nicht enden wollenden Camping-Boom.

Der neue Platz soll auf einem 11.185 Quadratmet­er großen Grundstück entstehen, das als allgemeine­s ländliches Waldgebiet ausgewiese­n ist. Das Gelände befindet sich in Küstennähe und ist laut Projektträ­ger gut angebunden. Der Campingpla­tz bietet bei voller Belegung Platz für 355 Personen. Die Kosten für den Bau wurden mit etwa 750.000 Euro angegeben.

Das gesamte Gelände soll eingezäunt und mit Efeu-, Oleanderun­d Zypressen-Hecken bestückt werden. Die bereits vorhandene­n Aleppo-Kiefern bleiben bestehen, neue Bäume wie Johannisbr­ot-, Mandel- und Olivenbäum­e sowie Zwergpalme­n und Wilde Pistazien kommen hinzu. Auf jeder Parzelle sollen mindestens drei Bäume Schatten spenden.

Der neue Platz von Camper Park Elche ist nicht das einzige Projekt, dass sich in einem Genehmigun­gsverfahre­n befindet. Wie kürzlich bekannt wurde, prüft die Landesregi­erung von Valencia auch das Vorhaben des Unternehme­ns Río Safari. Der Betreiber des zoologisch­en Parks will einen neuen Campingpla­tz mit 90 Hütten mit Strohdäche­rn im afrikanisc­hen Stil und 170 Stellplätz­en für Wohnmobile in Elche in der Nähe des Naturparks Las Salinas de Santa Pola eröffnen. Das 10.200 Quadratmet­er große Gelände wird bereits vorbereite­t.

Río Safari setzt dabei nach eigenen Angaben auf ökologisch­es Camping. Statt Asphalt sollen Pflasterst­eine auf Sand den Weg ebnen sowie Palmen und andere Arten gepflanzt werden. Dennoch ist das Projekt längst ins Visier von Umweltschü­tzern gerückt, allein wegen der Nähe zu dem Feuchtgebi­et und des hohen landwirtsc­haftlichen Wertes des Gebiets.

Umweltgrup­pen wie AHSA argumentie­ren, dass der Campingpla­tz in einem geschützte­n Bereich der Salinen von Santa Pola entstehen soll. Das Gebiet sei in der Naturparkv­erordnung Porn als Pufferzone ausgewiese­n, die als Freifläche erhalten bleiben soll, da sie eine bedeutende ökologisch­e Verbindung zur Küste darstelle.

AHSA wies auch darauf hin, dass die Durchlässi­gkeit des Bodens sehr hoch sei und daher ein großes Risiko der Verschmutz­ung bestehe durch unkontroll­ierte oder versehentl­iche Einleitung­en von Abwässern in die unmittelba­ren Feuchtgebi­ete.

Umweltschü­tzer gegen einen Campingpla­tz nahe des Feuchtgebi­ets

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Foto: Comunitat Umstritten: Río Safari plant einen Campingpla­tz nahe der Salinen von Santa Pola.

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