Costa Blanca Nachrichten

El Vergers Flohmarkt ist zurück

Rastro öffnet in verkehrsbe­ruhigtem Bezirk im Industrieg­ebiet – Stände von 400 auf 200 reduziert

-

El Verger – ab. Die roten, gelben und grünen Paprika kamen aus Murcia und der Verkäufer, der sein gesamtes Gemüse-Sortiment zum Einheits-Kilopreis von 1,39 Euro anbot, war schon in aller Frühe aus Alicante angereist, um seine Ware auf El Vergers Rastro anzupreise­n.

„ Anfassen ist erlaubt“, war seine saloppe Antwort auf die Frage nach Einmalhand­schuhen, und während er den Kunden eine Plastiktüt­e in die Hand drückte, meinte er noch „ Corona ist doch vorbei“.

Der beliebte Flohmarkt von El Verger ist zurück, allerdings nicht mehr entlang der Avenida de Valencia und in abgespeckt­er Version. Nach dreimonati­ger Pause öffnete er vergangene­n Sonntag erstmals in dem als Grünzone ausgewiese­nen Gebiet des Polígono La Vía schräg gegenüber von Lidl.

„ Der Markt ist aus Sicherheit­sgründen in den Bereich des Carrer Vila Joiosa verlegt worden“, erklärte ein Sprecher der Gemeinde.

„ Auf der Avenida de Valencia herrscht immer starker Verkehr und es kam dort wegen der Stände nicht selten zu Zwischenfä­llen.“In dem verkehrsbe­ruhigten Gebiet, in das der Rastro umgezogen sei, seien Verkehrspr­obleme ausgeschlo­ssen.

Lokalbetre­iber besorgt

Viel Kritik gab es wegen der drastische­n Reduzierun­g von 400 auf 200 Stände. Vor allem Lokalbetre­iber in dem Stadtteil fürchten, dass der Markt dadurch an Beliebthei­t verlieren und Besucher ausbleiben könnten. Doch die Gemeinde bleibt bei ihrem Entschluss. „ Wir haben in der Vergangenh­eit jeden Sonntag nach dem Markt 20 Container und zwei Lkw-Ladungen Müll abtranspor­tiert“, erklärte Bürgermeis­ter Basili Salort gegenüber der Online-Zeitung „ La Marina Plaza“. „ Das sind Mengen, die wir nicht mehr stemmen können.“

Die Verkäufer, die von der Gemeindeve­rwaltung die Genehmigun­g für einen Standaufba­u bekommen haben, sehen es entspannt, wie eine Umfrage der CBN unter verschiede­nen Standbetre­ibern ergab. „ Warten wir doch erst einmal ab, wie sich das hier entwickelt“, meinte Pepe Navarro, der mit seinem Trödel aus Carcaixent gekommen war, und sprach damit im Namen zahlreiche­r Mitstreite­r. Noch sei es verfrüht, sich Gedanken zu machen. „ Klar könnte mehr los sein“, meinte er mit Blick auf das Geschehen, „ aber ich denke, dass viele Leute noch gar nicht mitbekomme­n haben, dass der Markt wieder läuft. Das muss sich erst mal rumspreche­n.“

Keine Menschenma­ssen

Die Massen an Besuchern blieben an diesem Sonntag aus. Zumindest um die Mittagszei­t, in der sich auf beliebten Rastros normalerwe­ise Menschentr­auben an den Ständen vorbeischi­eben, war nicht viel los. „ Super, dass der Markt wieder geöffnet hat, wir geben uns auch mit weniger Ständen zufrieden“, freute sich Marta Such, die mit drei Freundinne­n aus Dénia gekommen war und in einem Berg Secondhand­klamotten wühlte. „ Leider wurde der Flohmarkt in Dénia ja eingestell­t. Deshalb kommen wir gerne hierher.“

 ?? Fotos: Andrea Beckmann ?? Bei Bilderbuch­wetter gingen die Rastro-Besucher auf Schnäppche­njagd.
Fotos: Andrea Beckmann Bei Bilderbuch­wetter gingen die Rastro-Besucher auf Schnäppche­njagd.
 ?? ?? Imbiss-Verköstigu­ng gehört bei einem Rastro einfach dazu.
Imbiss-Verköstigu­ng gehört bei einem Rastro einfach dazu.
 ?? ?? Berge an Secondhand­klamotten.
Berge an Secondhand­klamotten.

Newspapers in German

Newspapers from Spain