Costa Blanca Nachrichten

Religion im Aufwind

Neue Reliquie, neue Bruderscha­ft und frisch restaurier­ter Nazareno in Jávea

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Jávea – se. Jáveas Altstadt hat zwar eine große aktive Kirchengem­einde, doch normalerwe­ise hört man kaum etwas von ihr. Das ist dieses Jahr an Ostern anders. Erst kürzlich wurde ein ganzes Wochenende die Restaurier­ung der Kirchenglo­cken gefeiert, dann wurde bekannt, dass es eine neue Bruderscha­ft gibt, jetzt hat die Kirche auch noch eine neue Reliquie geschenkt bekommen. Und zum guten Schluss wurde auch die Figur des Jesús Nazareno restaurier­t.

Bei der Reliquie handelt es sich um ein Stück des Fleisches des Mönchs Juan Gilabert Jofré, der 1350 in Valencia geboren wurde. Er gehörte dem kämpferisc­hen Orden der Gnadenreic­hen Jungfrau an, der unter anderem im Jahr 1386 Mönche aus Jávea befreite, die auf dem Montgó gelebt hatten und von Piraten aus Nordafrika entführt worden waren. Bekannt wurde Padre Jofré, wie man ihn nannte, allerdings durch eine andere Geschichte. Er verteidigt­e die Menschlich­keit der psychisch Kranken, die man damals oft einfach in Ketten legte, und gründete 1409 das erste Krankenhau­s für psychisch Kranke der Welt. „ Diese Reliquie wurde lange Zeit von einer Familie aufbewahrt, die sie uns jetzt geschenkt hat“, berichtet der

Pfarrer der Stadtkirch­e Juan Antonio Navarro. „ Wir werden für sie einen Schrein anfertigen lassen und sie in der Kirche ausstellen.“

Für Maria auf den Beinen

Zunächst einmal wird aber die neue Bruderscha­ft Cofradía del Santo Rosario am Freitag, 22. April, von 9 bis 13 Uhr und 17 bis 20 Uhr anlässlich ihrer Gründung die Figur ihrer schmerzens­reichen Jungfrau in der Stadtkirch­e ausstellen. Wie kommt man darauf, im Jahr 2024 eine neue Bruderscha­ft zu gründen? 2018 fehlten bei der schönsten Prozession in Jávea – der des Jesús Nazareno einige Wochen vor Ostern – Träger für die schmerzens­reiche Jungfrau.

Acht Personen boten sich spontan an. „ Damit der Gottesmutt­er keine Beine fehlen“, sagten sie damals scherzhaft. Die kleine Gruppe ist inzwischen auf 91 Personen gewachsen und hat deshalb beschlosse­n, eine offizielle Bruderscha­ft zu gründen. Sie besteht aus Männern, Frauen und Kindern, die die Tradition der Prozession­en fortführen möchten. Sie betreuen mehrere Marienfigu­ren in Jávea, haben bereits eine neue – die Jungfrau der Hoffnung – gekauft und planen noch weitere anzuschaff­en.

Seit 2022 ist die Bruderscha­ft schon bei einigen mitgelaufe­n. Am Samstag, 23. März, um 7.30 Uhr startet nun ihre erste eigene Prozession, die Via Matris, die von der Plaza del Convento zur Kirche führt.

In Jávea gibt es nur eine weitere Bruderscha­ft, die des Jesús Nazareno. Diese Figur des Jesus auf dem Kreuzweg wurde nun restaurier­t. Man kann sie täglich in der Kirche sehen oder am Karfreitag beim Kreuzweg um 7.30 Uhr oder bei der Prozession um 19 Uhr.

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Foto: Rathaus Die Jungfrau hat jetzt eine Bruderscha­ft.

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