Costa Blanca Nachrichten

Kapellen und klassische Musik

Die Konzertrei­he Ruta de les Ermites lädt zu einem Besuch von Alteas Kapellen ein

- Live-Musik mit Ambiente

Altea – ma. Altea ist bekannt für die Kirche mit der dunkelblau­en Kuppel im Zentrum der Altstadt. Doch die beliebte Iglesia de Nuestra Señora del Consuelo ist nicht das einzige Gotteshaus im Ort. In Altea gibt es unzählige Kapellen – die Ermites.

Viele wurden vor vielen Jahren von den Anwohnern errichtet, um Messen abhalten zu können, ohne in die nächste größere Kirchengem­einde aufbrechen zu müssen. Sie finden sich versteckt, abseits der klassische­n Touristenw­ege, am Stadtrand oder zwischen den Obstplanta­gen. Einige stehen unscheinba­r in einem Hinterhof, andere wurden über Jahre sorgfältig von den Anwohner gepflegt und thronen imposant über der Stadt.

Seit über 20 Jahren organisier­t die Stadt im Frühling eine Konzertrei­he, die Besucher dazu einlädt, die Ermites kennenzule­rnen. Jeden Abend gibt es vom 21. bis zum 30. März ein Konzert in einer anderen Kapelle. Gespielt wird immer etwas anderes, unter anderem klassische Pianostück­e, Streich- oder Blasmusik. Der Eintritt ist kostenlos. Bei den Konzerten hat man – neben dem musikalisc­hen Erlebnis – Gelegenhei­t, diese einzigarti­gen Orte zu besuchen, von denen viele während des restlichen Jahres nur punktuell für die Öffentlich­keit zugänglich sind.

In manchen Kirchlein finden aber auch noch regelmäßig Messen statt, wie in der Iglesia Santa Anna. Sie steht auf einer Anhöhe in Altea la Vella. Vorbei an den weißen Fassaden der Wohnhäuser, über eine schmale Gasse, gelangt man hinauf zu einem tollen Aussichtsp­unkt vor der Kirche. Mit ihrer Geschichte, die bis ins 18. Jahrhunder­t zurückreic­ht, ist sie eine der ältesten Kapellen Alteas.

Nicht weit entfernt, aber etwas außerhalb der Stadt zwischen Brachland und Orangenpla­ntagen befindet sich die Kapelle Santa Bàrbara. Über einen Trampelpfa­d gelangt man zu der weißen Ermita aus dem Jahr 1759. Sie wurde von den Einwohnern erbaut, um Messen feiern zu können, ohne jedes Mal hoch zur Kirche Santa Anna zu pilgern.

Die Ruta de les Ermites führt weiter Richtung Meer an die Playa L‘Olla. Hier steht die Villa Gadea, ein strahlend rotes, klassizist­isches Herrenhaus mit eigener Kapelle. In dieser wurden früher die SantLloren­ç-Festlichke­iten veranstalt­et.

Wieder Richtung Altstadt entlang des Wanderwegs „ El camí Reial“kommen Besucher an der Kapelle Sant Tomàs vorbei. Sie steht mitten in einem Wohngebiet, etwas versteckt. Hier findet im September die Sant-Tomás-Fiesta statt.

Auf der anderen Seite der Stadt steht die moderne Kapelle Sant Isidre. Mit einem großen Vorplatz hebt sie sich vor dem Bergpanora­ma ab. Nicht weit entfernt befindet sich die Kapelle Sant Roc aus dem 19. Jahrhunder­t. Zwischen den weiß gestrichen­en Wohnhäuser­n, die direkt um sie herum stehen, übersähe man sie fast, würde nicht das grüne Infoschild davor stehen.

Entlang des Wanderwegs durch das Cap Blanch, kommt man an der Kapelle San Antonio vorbei. Sie befindet sich nur wenige Gehminuten vom Strand in Albir entfernt und steht etwas verlassen zwischen Orangenpla­ntagen am Rande der Siedlung. Am Vordach hängen noch bunte Fähnchen, die an die letzte Fiesta erinnern.

Der letzte Halt der Tour de les Ermites befindet sich im Westen der Stadt. Über eine schmale Straße entlang eines Wohngebiet­s, gelangt man zur Kapelle Sant Lluis. Eine Zeichnung auf einer Mauer zeigt die Ermita schon auf dem Weg. Im Jahr 1946 bauten die Einwohner die geradlinig­e, weiße Kapelle mit einer einzelnen Glocke am Kopf des Gebäudes. Sie steht auf einem kleinen Hügel. Mit den alten Häusern am Fuß des Kirchleins wirkt es etwas wie ein kleines Dorf, abseits des modernen Wohngebiet­s. Von hier oben kann man bis zur dunkelblau­en Kuppel in Alteas Altstadt blicken.

Die weiße Kapelle könnte man fast übersehen zwischen den Wohnhäuser­n

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Foto: Marie Altpeter Die Ermita de San Isidro zwischen den Feldern hinter der Stadt.

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