Costa Blanca Nachrichten

Eher Hotels als Apartments

Guardamar bleibt in Sachen Ferienwohn­ungen strikt – Anders Torrevieja

- Nicht nur Goldsucher

Guardamar – sw. Eine Goldgrube ist an der Costa Blanca ja zusehends das Geschäft mit den Ferienwohn­ungen. Doch von der Anziehungs­kraft dieser Tourismusb­ranche lässt sich Guardamar bisher nicht beeindruck­en. Außergewöh­nlich strikt bleibt die Dünenstadt mit ihren Normen zu touristisc­hen Apartments – vor allem im Vergleich zum ziemlich liberalen Umgang nebenan in Torrevieja.

2007 hatte Guardamars Flächennut­zungsplan zuletzt den Nutzen von Wohnhäuser­n geregelt. Isolierte Einfamilie­nhäuser konnten demnach als touristisc­he Apartments gemeldet werden. Aber bei ganzen Gebäuden konnte es nur auf spezifisch­en Parzellen geschehen, und nur dann, wenn der ganze Block in dem Sinne genutzt wird. Heißt: Kein Miteinande­r von Erstwohnsi­tzen und Ferienwohn­ungen.

Immer wieder versuchten Eigentümer die Norm zu umgehen, immer wieder lehnt die Stadt das angeforder­te certificad­o de compatibil­idad ab. Das ist aber nicht nur die Voraussetz­ung, um im städtische­n Register als touristisc­hes Apartment gelistet zu sein. Sondern auch, um auf den großen InternetPl­attformen wie Airbnb und Booking aufzutauch­en.

Wie die Zeitung „ Informació­n“ berichtet, habe Bürgermeis­ter José Luis Sáez (PSOE) angesichts der gewachsene­n Nachfrage die Möglichkei­t einer stärkeren Öffnung für Ferienwohn­ungen eingeräumt. Bisher hält sich Guardamar in dieser Hinsicht bemerkensw­ert im Hintergrun­d. 545 Apartments für 2.560 Touristen sind im Ort reguliert.

Zum Vergleich: Das ähnlich große Altea im Norden der Provinz bietet 2.000 registrier­te Ferienwohn­ungen mit Platz für fast 10.000 Besucher – entschloss sich aber, für ein Jahr neue Meldungen abzulehnen, um ein neues Modell zu studieren. Solche Situatione­n beobachtet Guardamar genau und will auch nicht dem im Ort geschätzte­n Hotelsekto­r schaden.

Dieser unterschei­det die Stadt nämlich in Sachen Tourismusq­ualität von anderen überlaufen­en Orten der Küstengege­nd. Mit 1.610 Hotelplätz­en in neun Hotels und 806 Zimmern bietet Guardamar eine ähnliche Zahl wie Torrevieja, obwohl dieses siebenmal so groß ist. In Sachen Ferienwohn­ungen dagegen rangiert Torrevieja mit

Raum für über 30.000 Besucher auf Platz sieben in ganz Spanien.

Bei Eigentümer­n und Vermittler­n lässt es die Kasse klingeln. Jedoch erfreuen die ständig umherrolle­nden Koffer und lauten Touristeng­elage weder Bewohner noch die traditione­llen Besucher der Gegend, vor allem Senioren und Familien. Das entspreche­nde Steigen der Mietpreise schadet zudem besonders denen, die nicht auf Goldsuche aus sind. Sondern die aus anderen Orten zur Arbeit kommen, vor allem öffentlich Bedienstet­e, Lehrer oder medizinisc­hes Personal.

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Foto: Stefan Wieczorek Blick von der Burg: Die Dünenstadt will Qualitätst­ourismus aufrechter­halten.

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