Was zu Ostern stört, kommt weg
Kein Platz für Algen am Mar Menor, Schandflecke in Cartagena oder einen verwirrten Algorithmus
Cartagena – sg. Am Mar Menor wird fleißig Schlamm geschaufelt, in Cartagena verschwinden heruntergekommene Grundstücke unter Kunstwerken und Lorca hofft, dass ein umstrittenes Osterplakat Neugierige anlockt. Die Region Murcia bereitet sich auf die Osterwoche und einen Touristenansturm vor. Die Hoteliers in Cartagena meldeten bereits eine volle Belegung für die kommenden Wochenenden. Die Auslastung im vergangenen Jahr zu Ostern lag nur bei 60 Prozent.
Das Full House bescheren der Hafenstadt aber nicht nur die Osterprozessionen. Gleichzeitig wird die Endspielrunde um die spanische Meisterschaft im Hallenfußball, der sich in Spanien großer Beliebtheit erfreut, im Sportpalast von Cartagena ausgetragen. Acht Teams kämpfen bis zum 24. März um den Titel. Der Knaller aus Sicht der murcianischen Fans ist das Derby zwischen El Pozo Murcia und Jimbee Cartagena am Freitag, 22. März um 21.30 Uhr. Die Karten waren schnell ausverkauft.
Um das Image der Stadt aufzupolieren, lässt das Rathaus eine Reihe verwahrloster Grundstücke im historischen Zentrum von großen Planen bedecken, die mit den Kunstwerken des Malers Francisco Solana aus Cartagena bedruckt sind. Dort, wo die Prozessionen lang führen, zieren österliche Werke die Sichtschutze.
Auch an den Stränden wird gearbeitet. Besonders viel zu tun gibt es am Mar Menor. Durch die Belastung mit Nitraten werden vermehrt Algen produziert, die absterben, das Wasser trüben und als Schlamm an die Ufer gelangen. Eine Brigade von 100 Reinigungskräften ist täglich damit beschäftigt, die Biomasse aus dem Wasser zu schaufeln, damit der Badespaß der Gäste nicht getrübt wird. Im Sommer wird der Säuberungstrupp auf 130 Arbeiter aufgestockt. Das Schlammschaufeln lässt sich die Landesregierung in diesem Jahr acht Millionen Euro kosten.
Etwas leichter hat es die Stadt Águilas. Die Strände werden in zwei Phasen auf Vordermann gebracht. Zuerst wird der Sand geebnet, gewendet und belüftet, anschließend geharkt und gesiebt, um Abfälle abzutrennen. Zudem werden mehr Container aufgestellt und speziell zu den traditionellen Monas vom 31. März bis 2. April, wenn die Águileños unter freiem Himmel ausgiebig picknicken, Müllsäcke und Aschenbecher verteilt. Monas sind ein typisches rundes Ostergebäck mit hart gekochten Eiern und symbolisieren das Ende der strengen Fastenzeit.
Ein Algorithmus mischt mit
In Lorca sorgt das Osterplakat für Wirbel, weil der Algorithmus von Facebook es als unangemessen einstufte und ausblendete. Angeblich zeigt das Plakat mit dem Titel „ Kunst und Kraft“„ gewalttätige Inhalte“. Zu sehen ist die Fotomontage eines Reiters mit einem wertvollen gestickten Gewand auf einem aufsteigenden Pferd sowie ein Gespann, das von vier schwarzen Pferden im Galopp gezogen wird. Das Bild stellt einen Ausschnitt aus den biblischen Festspielen zu Ostern in Lorca dar. Die Stadt hat sich bereits bei Facebook beschwert.
Bürgermeister Fulgencio Gil (PP), der den Vorfall als „ Verwirrung“und „ Anekdote“bezeichnet, kann dem Ganzen dennoch etwas Positives abgewinnen. Die Leute würden neugierig werden und kommen, um zu sehen, was es mit den Oster-Paraden in Lorca auf sich habe.