Zuganbindung immer ungewisser
Transportminister Puentes spricht sich bei Senatsdebatte für Tram statt Küstenzug aus
Dénia – ab. So richtig daran geglaubt, dass jemals ein Zug Dénias Bahnhof in Richtung Valencia verlassen wird, haben Dénias Bewohner wohl schon lange nicht mehr. Doch die seit Jahrzehnten geforderte Bahntrasse zwischen Dénia und Valencia ist nun noch weiter ins Aus gerückt. Immer wahrscheinlicher wird, dass wenn überhaupt irgendwann eine „ Bahnlinie“zwischen Dénia und Gandía verlaufen wird. Dénias Bewohner werden mit einer Tram vorlieb nehmen müssen, die einer Straßenbahn näher kommt als einem Zug. Mit der Tram ginge es dann über Oliva bis Gandía und von dort nach einem Bahnhofwechsel weiter mit dem Zug in Richtung Valencia.
Dass Madrid nach wie vor wenig Interesse an einer Zugverbindung zwischen Dénia und Gandía hat, wurde jetzt durch die Äußerung des Ministers für Transporte, Óscar Puente, bei einer Debatte im Senat deutlich. Der Bau einer vía ancha, also Bahntrasse mit breiter Spurweite, die für den geforderten Küstenzug unerlässlich ist, sei vom Umweltaspekt her betrachtet „ äußerst kompliziert“, sagte der Minister auf eine Anfrage von Senator Enric Morera von der Partei Compromís, und sprach sich für eine Tram-Anbindung aus. „ Wir sprechen hier von einem Problem, das bereits seit 50 Jahren im Raum steht“, meinte Puente. „ Ich schlage vor, sich alternativ auf die Tram zu konzentrieren, um die Umweltprobleme, die eine Zugtrasse mit sich bringen würde, zu umgehen. Wir sollten uns zusammensetzen und über eine solche Alternativlösung sprechen.“
Pläne einer Tram-Anbindung werden auch von Valencias Landesregierung als Alternative angesehen, da immer klarer wird: Madrid wird in Sachen Zug auch in Zukunft wohl kaum Verhandlungen zulassen.