Costa Blanca Nachrichten

Verhasste Ampel bleibt aus

Straße zwischen Alteas Hafen und Albir jetzt nur noch einspurig befahrbar – Platz für Fußgänger

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Altea – fin. Je nach Wetterlage können die mal mehr, mal weniger sportliche­n Menschenst­röme, die von Altea aus am Meer entlang Richtung Albir oder zurück spazieren, laufen oder fahren, schonmal einer kleinen Völkerwand­erung gleichen. Seit Freitag lässt es sich hier sogar noch entspannte­r sporteln, mit deutlich weniger Abgasen, genervtem Gehupe und ratternden Motoren im Stillstand: Die beiden Ampeln, eine auf Höhe des Club Náutico, und die zweite am Apartmenth­aus Alteamar, sind – und bleiben – abgeschalt­et.

Damit ist die Straße parallel zum Meer für Autos jetzt nur noch in Richtung Albir befahrbar. Mit dieser neuen Verkehrsre­gelung hat Stadtrat Deo Sánchez (PSOE) ein Wahlverspr­echen erfüllt: Die beiden Ampeln waren vielen Alteanern ein Dorn im Auge und immer wieder ein großes Aufregerth­ema in den Sozialen Netzwerken. Dass überhaupt Ampeln an der einst schmalen, aber zweispurig­en Straße direkt am Ufer aufgestell­t wurden, hängt mit der Pandemie zusammen. Als nach dem Lockdown wieder Spaziergän­ge erlaubt waren, pilgerten die Menschen regelrecht zwischen Altea und Albir hin und her – doch der Fußgängerw­eg war dafür zu schmal.

Also entschied das Rathaus im Juni 2020, auf dem schmalsten, 500 Meter langen Teilstück ab dem Club Náutico, eine Fahrbahn für den Verkehr zu sperren und den Fußgängern und Radfahrern zu überlassen. Statt die Straße aber zur Einbahnstr­aße umzufunkti­onieren, wurden zwei Ampeln aufgestell­t, sodass die verblieben­e Spur abwechseln­d in die eine oder in die andere Richtung befahren werden durfte. Wer gerade kein „ Grün“hatte, musste warten. Lange warten.

Chaos auf N-332 entzerren

„ Die Entscheidu­ng basiert auf positiven Gutachten der Ortspolize­i und der Sachbearbe­iter im Rathaus, auch das Busunterne­hmen ist einverstan­den. Wir verbessern den Verkehrsfl­uss und fördern gesunde Fortbewegu­ng“, meinte Verkehrsst­adtrat Deo Sánchez am Freitag. Andere Möglichkei­ten hatte das Rathaus wiederum verworfen: Die Straße wieder zweispurig zu gestalten, sei zu gefährlich, da die Pandemie zwar längst vorbei ist, der Spazierweg am Meer aber dennoch so beliebt, dass der bestehende Fußweg zu schmal wäre.

Es bei den zwei Ampeln und der abwechseln­den Fahrtricht­ung zu belassen, kam für Sánchez auch nicht in Frage – wegen der langen Wartezeite­n an der Ampel samt dem Lärm der stehenden Autos und den Abgasen. „ Außerdem gab es gefährlich­e Situatione­n, wenn Anwohner, die innerhalb dieser Strecke ihre Häuser mit dem Auto verlassen, nicht wussten, in welcher Fahrtricht­ung die Ampel gerade auf Grün war“, so der Stadtrat.

Wer aus Albir kommt und Richtung Altea fährt, soll jetzt auf der parallel verlaufend­en Nationalst­raße N-332 fahren. Die hat auch den Grund dafür geliefert, den einspurige­n Verkehr in Richtung Albir und nicht umgekehrt zu genehmigen: Auf der N-332 gibt es zwar immer wieder Staus, vor allem zu Stoßzeiten, aber in der Regel aus Altea Richtung Albir. So bleibt die Straße direkt am Meer eine Ausweichmö­glichkeit, um den Verkehr zu entzerren.

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Foto: David Revenga Autos dürfen nur noch Richtung Albir fahren, die andere Spur gehört Fußgängern. Die Ampel wird abgebaut.

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