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Orihuela verkündet ersten neuen Haushaltsplan seit 2018 – Zwei große Projekte für die Küste
Orihuela – sw. Ein österliches „ Halleluja“hätte vermeintlich gepasst, als am Freitag in Orihuela das nicht mehr für möglich Gehaltene eintrat. Die Ortsregierung verkündete einen neuen Haushaltsplan. Seit 2018 war das der örtlichen Verwaltung nicht gelungen. Grund zum Jubel in der Kreishauptstadt also, was die Konservativ-Rechten auch medienwirksam taten. Doch im Hintergrund ertönte kein „ Halleluja“, sondern – weil just im Moment der Verkündigung eine Schmerzens-Prozession vorbeizog – Passionsmusik.
Und auch die passte in der Semana-Santa-Hochburg ins Bild. Wie ein immer schwereres Kreuz schleppte Orihuela den stets gleichen Haushaltsplan mit sich, jahrelang, egal ob PP oder PSOE regierten. Provisorisch, ohne Vertrag und mit wenig Qualität liefen viele städtische Dienstleistungen ab. Neue Verträge und Investitionen blieben Fehlanzeige. Nun also, vor Ostern 2024, ein neuer Anfang – mit besonderer Berücksichtigung der Küste, wie Ortschef José Vegara (PP) betonte.
Denn innerhalb des neuen 140,5 Millionen Euro Pakets – 75 Prozent mehr als die 80,3 Millionen 2018 – seien zwei lange fällige Projekte in Orihuela Costa beschlossen. Erstens werde endlich ein gescheiter Übergang über die AP-7 in Cabo Roig entstehen, versprach der Bürgermeister. Bisher steht mehreren Urbanisationen nur eine schmale und gefährliche Autobrücke zur Verfügung, um zu Strand, Gesundheitszentrum, Apotheke oder Supermärkten zu gelangen. „ Nur mit Glück“, stellte Vegara fest, komme es hier nicht regelmäßig zu Unfällen.
1,3 Millionen Euro wolle die Stadt für die neue Brücke zahlen. So der Plan, den die PP-Vox-Regierung am 15. April endgültig verabschieden will. 40,9 Millionen Euro sind darin für reale Investitionen, Restaurierungen von historischem Erbe und große Projekte vorgesehen. Dazu solle vor allem die externe Finanzierung durch Bankdarlehen – im Rahmen der Gesetze – angekurbelt werden.
An erster Stelle des Plans, erklärte Vegara, stehe die Rehabilitierung des Beschäftigungszentrums Oriol (1,9 Millionen), auf die der Elternverein schon so lange pocht. Die kostenschwerste Investition an der Küste dagegen soll das neue Trinkwasserdepot werden. Seit Jahren warnt Versorger Hidraqua, dass man schon 100 Prozent der Vorräte nutze.
Doch unaufhaltsam sprießen auch unter der aktuellen Regierung neue Siedlungen entlang der Küste. 2,8 Millionen Euro sind daher im neuen Haushalt nötig für neue Wasserreserven, um das urbanistische Modell, an das Orihuela Costa so festgenagelt ist, weiterzutragen.