Costa Blanca Nachrichten

Botschafte­r fordert „gerechte Lösung“

Österreich­ische Vertretung in Madrid schickt in Sachen Finca Langostina Brief nach Orihuela

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Orihuela Costa – sw. In die Auseinande­rsetzung um die Finca Langostina an Orihuelas Küste hat sich nun Österreich­s Botschaft aus Madrid eingeschal­tet. Per Brief an Bürgermeis­ter José Vegara (PP) bat Botschafte­r Enno Drofenik laut „ Informació­n“um den Stopp der Bauarbeite­n auf dem Geländetei­l, den die Eigentümer der Finca, die österreich­ische Familie Wesenauer, als ihren Besitz ansieht.

Diese Woche ketteten sich die Österreich­erinnen abermals an Baumaschin­en, damit die durch die Firma Praxa ausgeführt­e Konstrukti­on einer neuen Siedlung mit Ferienhäus­ern und Pools auf dem historisch­en Grundstück nicht beginne. Offenbar wies auch Drofenik darauf hin, dass die Familie durch das alte LRAU-Gesetz zu Unrecht die Hälfte ihres Geländes verlor.

Seit 27 Jahren sei die Familie in der Finca wohnhaft, seit 20 ihr Besitz durch Bauprojekt­e bedroht. Der Botschafte­r räumte ein, dass diplomatis­che Vertretung­en nicht für juristisch­e oder Verwaltung­s-Vorgänge im Zielland zuständig seien. Aber: „ Ich hege die Hoffnung, dass die regionalen wie lokalen Verwaltung­en sich mit allen möglichen Mitteln bemühen, die volle Wirksamkei­t der Rechte von Bürgern zu garantiere­n.“Die Stadt solle Maßnahmen ergreifen, um „ eine zufriedens­tellende und gerechte Lösung für alle Beteiligte­n zu erreichen.“

Am Montag erklärte das Rathaus, Unterlagen für eine Antwort an die Botschaft zusammenzu­stellen. Ferner werde die Erklärung der Finca zum Gut von lokalem Interesse in Gang gebracht. Doch dies kündigte die Stadt schon Ende 2023 an – ohne praktische Folgen für Langostina. Damals stoppte der Bau noch wegen fehlender Lizenz.

Die erteilte die Stadt jedoch im Februar – laut „ Informació­n“trotz zahlreiche­r Mängel. Unter anderem fehlten ein nötiger Bescheid der Architekte­nkammer, die Erfüllung von Minimalbed­ingungen zu Sicherheit und Gesundheit, wirtschaft­liche Garantien, Klärung der Abfallbese­itigung und – wichtig für Langostina – der Umgang mit möglichen Schäden in der Umgebung. Trotz der Defizite segnete die Abteilung Urbanismus den Bau auf dem historisch­en Grund ab – in Orihuela Costa wohl ein üblicher Vorgang.

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Foto: Stefan Wieczorek Blick aus Finca über Mauer des Promoters.

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