Costa Blanca Nachrichten

Auf der Suche nach Exoten

Krebse, Schnecken und Schilf im Visier: Wasserwirt­schaftsamt kontrollie­rt Flussgebie­t des Segura

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Murcia/Alicante – sg. Das Wasserwirt­schaftsamt des Segura CHS und Wissenscha­ftler des staatliche­n Forschungs­instituts CSIC haben sich auf die Suche nach bekannten und neuen Invasoren gemacht, die sich in dem Flusseinzu­gsgebiet des Segura angesiedel­t haben. Auf dem Plan steht die Untersuchu­ng von insgesamt 59 Stellen, die sich auf das gesamte Gebiet verteilen. Die Liste der Exoten, die heimischen Arten die Nahrung wegfressen und sie schließlic­h aus dem Ökosystem verdrängen, ist lang.

Krebstiere aus den USA, China und Australien gehören dazu, wie der Rote Amerikanis­che Sumpfkrebs, die Blaukrabbe, der Signalkreb­s, der Marmorkreb­s, die chinesisch­e Wollhandkr­abbe oder Yabby, ein Zehnfußkre­bs aus Australien. Ihnen allen gemein sind Gefräßigke­it und eine hohe Vermehrung­srate.

Krebse in die Falle locken

Auch mehrere Arten von Süßwasser-Schnecken finden sich auf der Liste der nicht erwünschte­n Gäste, genauso wie Pflanzenar­ten. Im Visier stehen hübsch anzusehend­e Wasserhyaz­inthen, Heusenkräu­ter, Amerikanis­ches Pampagras, Grüne Wasserrose­n oder der Klassiker unter den Invasoren an der Costa Blanca, das Schilfrohr.

Um zu ermitteln, was sich im río Segura alles breit macht, gehen die Wissenscha­ftler eine 100 Meter lange Strecke, zehn bis 25 Meter vom Ufer entfernt, entlang und notieren die Anzahl der Krebse und Schnecken, die sie identifizi­eren und die Dichte des PflanzenBe­wuchs. Dazu werden die Krebstiere mit Ködern in Reusen gelockt und begutachte­t.

Besonders überwacht wird eine Sumpfdecke­lschnecken-Art aus Asien, eine recht neue Invasorin, die erst an drei Stellen in Spanien entdeckt wurde, darunter im Fluss Segura in der Nähe von Calasparra in der Region Murcia im Jahr 2022. Zebramusch­eln und Asiatische Venusmusch­el haben sich dagegen längst im Segura ausgebreit­et und werden ab Mai, wenn sie sich am stärksten vermehren, verstärkt kontrollie­rt.

Das Wasserwirt­schaftsamt setzt auf die Mitarbeit der Bevölkerun­g, um die Verbreitun­g dieser Muschelart­en einzudämme­n, die Rohre verstopfen und Fischernet­ze zerstören können.

Eine Kampagne richtet sich an Angler und Segler, die vor allem in Stauseen des Segura aktiv sind und unwissentl­ich Hunderte von Larven der Zebramusch­el, die für das menschlich­e Auge nicht sichtbar sind, transporti­eren können. Daher bittet das CHS darum, alle Geräte und Boote nach Gebrauch im Wasser gründlich zu reinigen und zu trocknen.

Besonders im Visier: Ein neuer Exot und alte Bekannte

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Foto: CHS Wissenscha­ftler suchen die Ufer des Segura nach unerwünsch­ten Eindringli­ngen ab.

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