Costa Blanca Nachrichten

Eine App gegen Überfüllun­g

Traumstran­d La Llana am Mar Menor soll im Sommer vor Touristenm­assen geschützt werden

- Bürger für Beschränku­ng

San Pedro del Pinatar – sg. Die Playa La Llana in San Pedro del Pinatar am Mar Menor hat, was einen Traumstran­d ausmacht: feinen weißen Sand, Karibik-Flair, Dünen und glasklares Wasser. Das ist kein Geheimnis. Dementspre­chend füllt sich der weitgehend unberührte Küstenstre­ifen vor allem im Sommer. Das ist ein Problem, denn der Strand leidet unter Erosion. Seit 1956 hat er fast 100 Meter Fläche verloren. Massenhaft Touristen könnten dem Dünensyste­m noch mehr Schaden zufügen. Eine App soll nun einen weiteren Verfall verhindern.

Das Rathaus von San Pedro del Pinatar führt zum Sommer eine Applikatio­n für Handys ein, die anzeigt, wenn der Strand voll belegt ist. Die App richtet sich an Autofahrer, die erfahren, ob noch ein Platz frei ist auf dem öffentlich­en und kostenlose­n Parkplatz im geschützte­n Regionalpa­rk Salinas y Arenales de San Pedro del Pinatar. Wenn das nicht der Fall ist, wird der Zugang zum Park und damit auch zum Strand verwehrt.

Zunächst handle es sich um Empfehlung­en, sagte der zuständige Stadtrat Javier Castejón (PP) gegenüber der Zeitung „ La Verdad“. Ziel sei es, die Öffentlich­keit dafür zu sensibilis­ieren, dass sie sich in einem Schutzgebi­et befinde. Später werde eine Verordnung auf den Weg gebracht. Dann werden Strafen fällig, wenn jemand trotz roter Warnung auf seinem Handy versucht, in den Park zu fahren.

Eine Gruppe von Biologen hatte zuvor eine Studie durchgefüh­rt. Demnach werden pro Jahr rund 400.000 Besucher in dem Regionalpa­rk registrier­t. Las Salinas y Arenales ist damit einer der am meisten besuchten Parks der Region Murcia. Eine Umfrage der Wissenscha­ftler ergab, dass die Öffentlich­keit mehrheitli­ch dafür ist, das Naturgebie­t stärker zu schützen und den Zugang für Menschen und Fahrzeuge zu begrenzen.

Das Rathaus plant weitere Maßnahmen in Verbindung mit dem EU-Projekt Life Salinas, um die Dünen zu schützen, die eine natürliche Barriere darstellen und verhindern, dass das Meer die Salzteiche in den Salinen überschwem­mt. So sollen Poller am Fuß der Dünen aufgestell­t werden, um Badegäste davon abzuhalten, das empfindlic­he Ökosystem zu betreten. Zwar wurden bereits Absperrung­en aus Sand und anderen natürliche­n Materialie­n aufgebaut, doch die Leute würden einfach darüber springen, wie Stadtrat Castejóin bedauerte. Des Weiteren sollen Lautsprech­er am Strand die

Badegäste über den Zustand des Meeres informiere­n und im Fall einer roten Flagge ein Badeverbot ausspreche­n. Die Rettungssc­hwimmer und ihre Posten sollen ein neues Design bekommen, um ihr Image aufzupolie­ren. Eine weitere Initiative der Stadtverwa­ltung ist die Einrichtun­g eines Universitä­tslehrstuh­ls. Studenten sollen den Regionalpa­rk erforschen und Daten für eine Analyse des Feuchtgebi­ets sammeln.

Doch Priorität hat die Digitalisi­erung des Parkplatze­s am Strand La Llana. Das System soll auf die übrigen Strände übertragen werden, so dass die Benutzer wissen, welche Buchten überfüllt sind oder noch Platz haben.

Digitalisi­erte Parkplätze auch für die übrigen Strände

 ?? Foto: A. D. Ibarra ?? Die Playa La Llana am Mar Menor soll im Sommer vor Überfüllun­g bewahrt werden.
Foto: A. D. Ibarra Die Playa La Llana am Mar Menor soll im Sommer vor Überfüllun­g bewahrt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Spain