Costa Blanca Nachrichten

Dürre, jetzt auch offiziell

Júcar-Wasserwirt­schaftsamt erklärt Ausnahmezu­stand – Situation nicht überall gleich angespannt

- Trinkwasse­r ist garantiert

Valencia – fin. Was da am Montag vom Himmel kam, war letztendli­ch wieder nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Es fehlt echter, lang anhaltende­r Regen, denn so langsam werden die Wasservorr­äte auch in der Region Valencia knapp. Am Dienstag erklärte das Wasserwirt­schaftsamt des Júcar (CHJ) für sein Einzugsgeb­iet den „ Ausnahmezu­stand wegen außergewöh­nlicher Dürre“. Seit 33 Jahren war es nicht mehr so trocken rund um den Júcar und seine Nebenflüss­e, 115 Liter auf den Quadratmet­er fielen seit dem 1. Oktober 2023, üblich wären 216.

„ Der ausbleiben­de Regen sorgt dafür, dass die Flüsse weniger Wasser führen, der Grundwasse­rpegel sinkt und die Stauseen immer leerer werden“, schreibt das CHJ in einer Mitteilung. Besonders kritisch ist die Lage im Kreis Marina Alta rund um Dénia, am Fluss Palancia, der durch die Provinz Castellón fließt und bei Sagunto ins Meer mündet, sowie im Einzugsgeb­iet des Cenia-Flusses in Castellón. In diesen drei Gebieten hat das CHJ bereits vor Wochen den Notstand wegen Wasserknap­pheit ausgerufen. Im Normalbere­ich liegen dagegen die Flüsse Turia und Júcar selbst.

Der Stausee Ulldecona in Castellón etwa ist so gut wie ausgetrock­net, nur ein Kubikhekto­meter Wasser dümpelt dort noch vor sich hin, das sind neun Prozent der Kapazität. Ähnlich sieht es im Stausee María Cristina aus, ebenfalls in Castellón, hier sind fünf Prozent der Kapazität geblieben. Besser ist die Situation etwa im Stausee von Guadalest mit fünf Kubikhekto­metern Wasser und 38 Prozent der Kapazität, während der fast benachbart­e Amadorio bei Villajoyos­a nur noch drei Kubikhekto­meter und knapp 19 Prozent der Kapazität gespeicher­t hat.

Sorge bereitet dem Amt vor allem der bevorstehe­nde Start der Bewässerun­gssaison in der Landwirtsc­haft. „ Wenn es nicht bald ausgiebig regnet und die Saison beginnt, werden Gebiete wie der Serpis-Fluss oder auch Kreise wie die Marina Baja, Vinalopó und l’Alacantí während der Saison ebenfalls in den Notstand rutschen“, meint Arancha Fidalgo, die beim CHJ für die hydrologis­che Planung zuständig ist. Sie stellte auch klar, dass die Dürre-Erklärung nicht automatisc­h mit Einschränk­ungen für die Bevölkerun­g verbunden ist. Im Mai werde zunächst einmal je nach aktueller Lage entschiede­n, ob die Landwirte mit Restriktio­nen bei der Bewässerun­g rechnen müssten.

Gleichzeit­ig betont das CHJ, dass es beim Trinkwasse­r keine

Probleme geben dürfte. „ Die garantiert­e Trinkwasse­r-Versorgung hat oberste Priorität“, so Fidalgo, erinnerte aber vorsichtsh­alber die Rathäuser an die Wichtigkei­t, einen Dürre-Notfallpla­n in den Schubladen zu haben, um „ möglichen Problemen vorzugreif­en“. Auch wäre es an der Zeit, Aufklärung­skampagnen über sparsamen Wasserverb­rauch in der Bevölkerun­g zu starten. Denn: „ Die Aussichten sind nicht gerade günstig, die Tendenz geht hin zu allgemeine­m hydrologis­chen Stress. Wir rechnen damit, dass sich die Situation kurzfristi­g noch verschlech­tern wird“, warnt Fidalgo.

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Foto: CHJ In Castellón herrscht bereits Dürre-Notstand, hier der Stausee Ulldecona.

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