Solarstrom einspeisen
Infos zur Einspeisung und Vergütung von Solarstromüberschüssen in Spanien
ds. Wer sich für die Installation einer Photovoltaikanlage in Spanien entscheidet, wird früher oder später mit dem Thema der Vergütung von Stromüberschüssen, auch bekannt als Überschussverwertung, konfrontiert. Dabei handelt es sich um die Einspeisung von nicht selbst verbrauchtem, überschüssigem Solarstrom, sogenanntem Überschussstrom, auf Spanisch „ vertido de excedentes“in das öffentliche Stromnetz. Für diesen eingespeisten Strom gibt es in der Regel eine Art Vergütung.
Die administrativen, technischen und wirtschaftlichen Bedingungen für den Eigenverbrauch von elektrischer Energie, einschließlich der Vergütung für eingespeisten Überschussstrom ist in Spanien im Dekret 244/2019, das im April 2019 verabschiedet wurde, gesetzlich festgelegt. Ziel dieser
Regelung ist es, die Nutzung von Solarenergie im privaten und gewerblichen Bereich zu fördern und den Eigenverbrauch zu optimieren.
Spanien genießt eine hohe Anzahl an Sonnenstunden pro Jahr, was es zu einem idealen Standort für die Nutzung von Solarenergie macht. Die durchschnittliche Zahl der Sonnenstunden variiert je nach Region, generell liegen die Werte aber zwischen 2.500 und knapp über 3.000 Stunden pro Jahr. Somit entstehen Stromüberschüsse regelmäßig, besonders während der Mittagsstunden, wenn die Sonneneinstrahlung am intensivsten ist und die Produktion ansteigt.
Gleichzeitig ist der Verbrauch oft niedriger, da viele Menschen zu dieser Zeit bei der Arbeit, in der Universität oder Schule sind. Dieser überschüssige Strom kann entweder ungenutzt bleiben, ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder gespeichert werden. Bei der Einspeisung ins Stromnetz steht er anderen Verbrauchern zur Verfügung. Dafür gibt es, wie anfangs erwähnt, eine Art Vergütung.
Alternativ kann der überschüssige Strom auch in Batteriespeichersystemen – wenn vorhanden – „ gelagert“werden. Diese gespeicherte Energie steht dann zu einem anderen Zeitpunkt zur Verfügung, beispielsweise nachts oder an Tagen mit geringer Sonnenstrahlung, eigentlich immer dann, wenn die Nachfrage höher als das Angebot ist.
Überschuss verkaufen
Es gibt zwei Möglichkeiten seinen Stromüberschuss zu „ verkaufen“. Die erste und gängigste ist die „ vereinfachte Überschussvergütung“, die compensación simplificada de excedentes. In diesem Fall fließt die von der Photovoltaikanlage erzeugte Energie, die nicht sofort verbraucht wird, ins öffentliche Stromnetz und ein bidirektionaler Zähler zeichnet dabei auf, wie viel Strom verbraucht und wie viel ins Netz eingespeist wird. Auf dieser Basis kann der Stromanbieter den Abschlag auf der Stromrechnung genau berechnen.
Unter Berücksichtigung der Strompreise auf den Strommärkten ist das Modell des Ausgleichs für überschüssige Energie zu Marktpreisen (oder indexierten Preisen) für den Verbraucher derzeit vorteilhafter als der Festpreis, so die Aussage vieler Anbieter von Solartechnik. Zur Berechnung des Marktpreises für überschüssige Energie wird der durchschnittliche Stundenpreis, der sich aus den Ergebnissen des Tagesmarktes für jede Stunde ergibt, bewertet und in der Rechnung als Gesamtdurchschnittspreis ausgewiesen.
Wichtig: Bei der Berechnung der Vergütung für Überschüsse gibt es eine geregelte Obergrenze in Spanien, die als Vergütungslimit límite de compensación bezeichnet wird. Das Gesetz schreibt vor, dass mit dem eingespeisten Stromüberschuss „ kein Geld verdient“werden darf. Andernfalls müsste man ein Unternehmen mit den entsprechenden steuerlichen Verpflichtungen gründen. Mit anderen Worten: Eine Stromrechnung kann nie negativ sein.
Zu beachten gilt auch, dass die verbrauchte Energie einen anderen Wert hat als der Überschuss, der in das Netz eingespeist wird. Das Portal cambioenergetico.com gibt dafür folgendes Beispiel: Wenn der Versorger für den Verbrauch 0,15 Euro/kWh in Rechnung stellt