Das Aus für die Sparvorwahl
Telefónica-Movistar muss ihr Netz nicht mehr Billig-Anbietern zur Verfügung stellen – Was man jetzt tun kann
Marbella – red/nic. Mit einer Sparvorwahl oder mit Hilfe einer automatischen Voreinstellung vom spanischen Festnetz billig ins Ausland zu telefonieren, ist bald nicht mehr möglich. Marktführer Telefónica-Movistar war diese Möglichkeit schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt hat sich der Konzern wohl durchgesetzt.
Am 24. Januar veröffentlichte das Amtsblatt der Zentralregierung ( Boletín Oficial del Estado, BOE) einen Beschluss der für den Telefonmarkt zuständigen Netzagentur CNMC ( Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia), der Telefónica-Movistar von der mit der Liberalisierung des Telefonmarkts einhergegangenen Verpflichtung entbindet, ihr Netz für solche Dienste zur Verfügung zu stellen.
Sechs Monate nach seiner Veröffentlichung im BOE soll dieser Beschluss in Kraft treten. Was bedeutet, dass am 24. Juli voraussichtlich von einem Tag auf den anderen die Nutzer von Sparvorwahlen oder automatischen Voreinstellungen ihre Auslandsgespräche zu den vier- bis fünfmal so teuren Movistar-Tarifen abgerechnet bekommen. Für diejenigen Deutschen in Spanien also, die viel in die Heimat telefonieren, wird das dann eine ziemlich teure Angelegenheit. Es sei denn, sie haben sich vor dem 24. Juli nach einer Alternative umgesehen.
Dabei sind Sparvorwahlen und automatische Voreinstellung praktisch. Die aus bis zu zehn Ziffern bestehende Sparvorwahl wählt man einfach vor der Telefonnummer mit dem Ergebnis, dass der Anruf nicht über den Netzbetreiber, über den die normalen Anrufe laufen, sondern über den billigeren Anbieter abgerechnet wird. Bei der automa- tischen Voreinstellung, auch Preselection genannt, wird der Telefonanschluss vom alternativen Anbieter so eingestellt, dass bestimmte Nummern – in der Regel Auslands-Nummern – zu dessen Billig-Tarifen berechnet werden.
Viele Formalitäten sind in beiden Fällen nicht erforderlich. Ein Anruf beim Anbieter genügt meist, um die Dienste innerhalb kurzer Zeit nutzen zu können, dem noch ein schriftlicher Antrag nachgeschickt werden muss. In beiden Fällen erhält der Kunde eine separate Rechnung.
Die Anbieter von Sparvorwahlen und Preselection haben ihre Kunden schon im vergangenen Jahr und noch einmal nach der Veröffentlichung des Beschlusses der staatlichen Netzagentur im BOE darüber informiert, dass diese Leistungen Mitte des Jahres wegfallen werden.
Im Zeitalter von Skype oder WhatsApp-Telefonie und des Wegfalls von Roaming-Gebühren mag die CNMC-Entscheidung viele nur wenig tangieren. „Es gibt aber immer noch Nutzer, die fast nur über das Festnetz telefonieren“, sagt Sabine Schnell, Geschäftsführerin der deutschen Telefon-Gesellschaft „ruf an + spar“, die seit über 15 Jahren billiges Telefonieren von Spanien ins Ausland anbietet.
Möglichkeit zur Übernahme des Anschlusses
Um ihre Kunden zu halten und ihnen weiterhin das Telefonieren zu ihren günstigen Preisen zu ermöglichen, bieten die alternativen Gesellschaften an, deren gesamten Telefonanschluss zu übernehmen und haben die entsprechenden Anträge oft auch schon den Benachrichtigungen beigefügt.
„Die Übernahme des Festnetzanschlusses durch einen alternativen Anbieter kann sehr wohl sinn-