Der Anfang vom Ende von Air Berlin?
Der Plan eines neues Ferienfliegers zusammen mit Tui ist geplatzt – Politik soll helfen
Berlin/Hannover – dpa. Die hoch verschuldete Fluggesellschaft Air Berlin braucht eine neue Strategie für einen Weg aus der Krise. Ihr Großaktionär Etihad verfolgt das Ziel eines gemeinsamen Ferienfliegers von Air Berlin mit Tuifly nicht weiter, wie die arabische Fluggesellschaft am vergangenen Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte der Tui-Konzern bekanntgemacht, dass die Verhandlungen über das geplante Joint Venture nicht fortgeführt würden. Damit ist ein wichtiger Baustein der geplanten Sanierung von Air Berlin weggebrochen. Die Airline sucht nun auch Hilfe bei der Politik.
Die Fluggesellschaft stellte bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags. Ein Air-Berlin-Sprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Die Welt“. Eine solche Anfrage ist der übliche Weg für den Fall, dass das Unternehmen in einem zweiten Schritt tatsächlich einen Bürgschaftsantrag stellt. Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und das NRW-Wirtschaftsministerium lehnten eine Stellungnahme ab.
Zum Flugbetrieb teilte Etihad mit: „Die Urlaubsflüge der Air Berlin Group werden nun als separate Geschäftseinheit weitergeführt, unter der Marke Niki.“Weitere Details dieser Struktur würden „zu gegebener Zeit“von Air Berlin bekanntgegeben. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schreiben des Tui-Kon- zerns an seine Mitarbeiter heißt es, Etihad habe offenbar mit Blick auf seine Investments in Europa neue Pläne verfolgt und neu bewertet, wie sich die Airline künftig in Deutschland und Europa aufstellen wolle. Neben Air Berlin steht dabei auch die Beteiligung an der Alitalia im Fokus.
Air Berlin fliegt seit Jahren Verluste ein und ist mit mehr als einer Milliarde Euro verschuldet. Es hält sich seit langem nur noch mit Finanzspritzen von Etihad in der Luft.