Diese drei Programme kosten unnötig Geld
Wenn Sie einen Computer kaufen, dann ist dieser im Prinzip sofort bereit zum Starten und zum Nutzen. Es gibt nichts, was zwingend zusätzlich getan, gekauft oder gemacht werden muss, damit man den Computer anschalten und mit ihm arbeiten kann.
Ein Computer ist also wie ein Auto. Wenn es gekauft wird, setzt man sich rein beziehungsweise dran und es kann los gehen.
Wer diesen Gedanken im Hinterkopf hat, dem fällt es leichter, die kostenpflichtigen Programme zu ignorieren, die uns immer wieder angeboten und angedreht werden. Denn diese kostenpflichtigen Programme wollen uns vermitteln, es sei unbedingt und dringend notwendig und unverzichtbar, dass wir sie kaufen und installieren.
Wenn Sie also das nächste Mal auf ein Programm stoßen, das behauptet, es muss installiert werden, weil Ihr Computer sonst nicht mehr sicher oder nicht mehr schnell genug sei, dann denken Sie an den Autovergleich. Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Tankstelle oder auf einem Parkplatz und jemand kommt auf Sie zu und will Ihnen ein beliebiges Autozubehör verkaufen mit der Begründung, ohne dieses Autozubehör wäre Ihr Auto ab heute nicht mehr sicher oder nicht mehr schnell genug.
Wir stellen Ihnen heute drei Programmkategorien vor, die sehr gerne für kostenpflichtige Zusätze werben, auf die Sie aber guten Gewissens verzichten können.
Virenscanner
Ein Virenscanner sollte auf jedem Computer installiert sein. Was viele nicht wissen: Es ist bei den neuen Windows-Versionen, allen voran Windows 10, bereits ein Virenscanner installiert! Wenn Sie also einen Computer mit Windows 10 kaufen, besitzen Sie bereits einen Virenscanner. Er heißt „Windows Defender“.
Der Defender ist sicher nicht der beste Virenscanner auf dem Markt, und seine Bedienung mag möglicherweise nicht jedem direkt verständlich sein. Aber es gibt bereits einen vorab (ab Werk!) installierten Virenscanner. Zusätzliche Virenscanner, die den Windows Defender abschalten und ersetzen, sind oft eine gute Wahl. Diese Virenscanner werden von Firmen hergestellt, deren Spezialisierung die Viren und Trojaner sind, sodass diese Virenscanner häufig nochmal besser als der Windows Defender funktionieren.
Aber: Wie der Windows Defender auch, sollten diese Virenscanner kostenfrei sein. All die Zusatzdienste (Premium, Deluxe, In- ternet Security, Abfallenschutz, Spam-Schutz, etc. pp.), die von den Herstellern der Virenscanner zusätzlich angeboten werden, benötigen Sie nicht.
Diese Zusatzdienste sind fast allesamt kostenpflichtig. Und diese Kosten können Sie sich guten Gewissens sparen. Viele der Programme versuchen, Ihnen das Gefühl absoluter Sicherheit zu verkaufen. Doch dies ist schlichtweg unmöglich. Und in der Form, wie es einige der Hersteller bewerben, regelrecht unseriös. Ein kostenfreier Virenscanner, der auf dem ak- tuellen Stand ist, reicht für den Heimgebrauch völlig aus.
Bereinigunsprogramme
Schnell bekommt man auch über die Monate und Jahre das Gefühl, der eigene Computer sei nicht richtig aufgeräumt. Es sammeln sich alte Dateien an, Bilder und herun- tergeladene Programme, Installationen und Ordner … es wird gefühlt „immer mehr“.
Und dieses Gefühl führt dazu, dass man wie im Haushalt gerne aufräumen würde. Aus diesem Gefühl des langsamen und unaufgeräumten Computers heraus ist man schnell in der Versuchung, Bereinigungsprogramme zu installieren. Die versprechen, den Computer aufzuräumen und zu beschleunigen. Beides ist zu gewissen Maßen sogar möglich, doch sind die Auswirkungen für den Nutzer kaum bemerkbar. Die Bereinigungspro- gramme an sich scheitern meist an Ihren eigenen Ansprüchen. Die Nutzung von solchen Programmen (wie beispielsweise dem CCleaner) ist also keineswegs verkehrt, aber nicht unbedingt notwendig.
ABER: Immer wenn ein Bereinigungsprogramm Geld von Ihnen sehen will, damit die Bereinigung durchgeführt wird oder angebliche Fehler behoben werden können, gibt es eine ganz klare Handlungsempfehlung: Finger weg. Das Geld sollten Sie sich sparen. Zudem tummeln sich vor allem im Bereich der Bereinigungsprogramme sehr viele schwarze Schafe, die gar nichts bereinigen, sondern nur Geld verlangen, ohne aktiv zu werden.
Treiberscanner
Der problematischste Fall kommt zuletzt: Treiberscanner. Diese Programme werden oft auch anders genannt, beispielsweise Driver Updates oder Driver Scanner. Sie suchen nach Treibern auf Ihrem Computer, die veraltet sind und aktualisiert werden können. Die Betonung liegt auf „können“. Denn das Programm will uns weismachen, dass die Treiber aktualisiert werden „müssen“. Meist gegen Zahlung. Wenn dies nicht geschehe, drohten Sicherheitslücken im Computer oder starke Verlangsamung der Rechenleistung. Bitte vertrauen Sie diesen Programmen nur nach doppelter und dreifacher Kontrolle, informieren Sie sich gut und zahlen Sie für den Dienst kein Geld. Das Herunterladen von Treibern ist gratis und ein Programm, das hierfür eine Zahlung verlangt, ist zu hinter- fragen. Weiterhin sind äußerst viele dieser Programme, die angeblich automatisch Treiber aktualisieren, unseriöse Werbeprogramme.
Was sind eigentlich Treiber?
Ein Treiber (englisch: Driver) ist ein kleines Programm, das dem Computer die Kommunikation mit den verschiedenen Bauteilen ermöglicht. Jedes Bauteil hat seinen eigenen Treiber, denn jedes Bauteil stammt von einem anderen Herstellen und funktioniert ein klein wenig anders als andere Bauteile anderer Hersteller. Bekannt sind Ihnen die „Treiber“vermutlich vor allem vom Drucker. Wenn ein Drucker neu gekauft wird, muss auf dem Computer erst ein Treiber installiert werden, damit der Computer den neuen Drucker „erkennt und versteht“. Treiber sind kostenfrei und werden vom Hersteller des jeweiligen Bauteils im Internet zum Download angeboten. Meist gibt es alle 1-2 Jahre eine Aktualisierung eines Treibers. Das Aktualisieren eines Treibers ist aber in den allermeisten Fällen keine Notwendigkeit zum einwandfreien Funktionieren des Computers.
Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de