Costa Cálida Nachrichten

Wenn der Wald brennt

Verheerend­es Feuer in Portugal – Wie man Brände vermeidet und was im Ernstfall zu beachten ist

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Alicante – red. Der Waldbrand, der am Samstag, 17. Juni, in Pedrógão Grande in Portugal ausgebroch­en ist, hat über 60 Menschen das Leben gekostet. Es handelt sich um die bisher schlimmste Feuerkatas­trophe in Europa. 30.000 Hektar Natur wurden bis Montagaben­d vernichtet.

Auch in Spanien ist die Waldbrandg­efahr in diesem Jahr wieder besonders hoch. Der Juni war überdurchs­chnittlich warm, das nach dem Winterrege­n gewachsene Unterholz ist vertrockne­t. Im vergangene­n Jahrzehnt wurden pro Jahr durchschni­ttlich 63.500 Hektar Wald in Spanien zu Asche.

Dutzende von Beispielen zeigen: Wald- beziehungs­weise Vegetation­sbrände sind insbesonde­re an der Costa Blanca keine seltenen Naturereig­nisse, die beispielsw­eise – wie das Feuer in Portugal – durch Blitze ausgelöst werden. Häufig entstehen diese Brände vielmehr durch fahrlässig­e Unachtsamk­eit. Wer sich an Jávea 2016 oder Pego 2015 erinnert, wird das nicht vergessen. Gerade in diesem Sommer, der laut Meteorolog­en besonders heiß und trocken werden soll, ist also äußerste Vorsicht geboten.

Holger Sincl, freier Sachverstä­ndiger für den organisato­rischen Brand- und Katastroph­enschutz sowie Krisenmana­gement, gibt einige einfache Regeln, durch die sich Brände in der freien Natur teilweise verhindern lassen:

Kein offenes Feuer in Wald und Flur oder in deren Nähe, außer an dafür ausdrückli­ch ausgewiese­n Plätzen, entzünden. Hierbei unbedingt die Ver- und Gebote beachten sowie Windverhäl­tnisse und Funkenflug. Im Sommer herrscht in der Regel an allen öffentlich­en Picknickpl­ätzen im Land Valencia Feuerverbo­t.

Nicht rauchen und keine Kippen unkontroll­iert fortwerfen. Diese sollten vielmehr in leeren Gläsern mit Metalldeck­el entsorgt werden.

Keine Glasbehält­er, Scherben oder Glasscheib­en liegen lassen. Diese können bei Sonneneins­trah- lung wie ein Brennglas wirken.

Nicht mit dem Fahrzeug über entzündlic­hem Untergrund parken. Der Katalysato­r eines Kfz erhitzt sich beim Fahren stark und kann einen Brand in der Flora auslösen. Benutzen Sie nur ausgewiese­ne Halte- und Parkplätze, die keinen brennbaren Untergrund haben.

Vorsicht beim Campen

Beim Camping bestehen zudem spezielle Risiken:

Besondere Gefahr geht von offenem Feuer wie Kerzen auf brennbaren Untersätze­n, beim Grillen oder beim Lagerfeuer aus.

Kochstelle­n können Stoffe oder den Windschutz entzünden.

Eine Heizeinric­htung kann durch zu geringen Abstand zu brennbaren Materialie­n einen folgenschw­eren Wärmestau erzeugen.

Gasflasche­n mit undichten Anschlüsse­n oder porösen Schläuchen können Brände entfachen.

Menschlich­es Fehlverhal­ten, wie Brandstift­ung, ist einer der größten Risikofakt­oren für Waldund Vegetation­sbrände, wobei hier kaum Möglichkei­ten bestehen, diese Feuer zu verhindern. All diese Brände können große Schäden verursache­n sowie die Infrastruk­tur wie Verkehrswe­ge, Strom- und Wasservers­orgung, Telefon oder die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs lahm legen.

Notruf 112 verständig­en

Wenn alle Vorsorgema­ßnahmen versagt haben und ein Feuer ausbricht, dann sind folgende Dinge unbedingt zu beachten. „Sie sollten nur versuchen, Brände zu löschen, wenn Sie absolut sicher sind, dass Sie kein Risiko für sich eingehen“, sagt Holger Sincl eindringli­ch.

Daher sollte man zum einen immer auf den gesicherte­n Fluchtweg achten. „Das Feuer kann Sie einschließ­en und somit den Rückzugswe­g abschneide­n, das ist eine sehr große Gefahr“, so der Sachverstä­ndige. Wenn möglich, sollte

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