Costa Cálida Nachrichten

Tigermücke­n im Anflug

Stechende Plagegeist­er sind auch tagsüber aktiv – Was man gegen sie tun kann

-

Alicante – red/ck. Schnell wird man durch das lästige, hohe Surren gewarnt: Mücke im Anflug! Wie oft ist man schon schlaftrun­ken nachts aufgewacht und hat versucht, mit kleinen, müden Augen das fiese Insekt zu entdecken. Irgendwo muss es doch sitzen.

Oft bleibt nur der Griff zur Chemiekeul­e: Insektensp­ray-Aktion im Schlafzimm­er, freiwillig­es Auswandern auf die Wohnzimmer­couch, bis der Giftstoff seine Wirkung getan hat und nach Möglichkei­t wieder verflogen ist.

Tagaktive Tigermücke

Ein Sommergast, der auch tagsüber sticht, verbreitet sich rasend schnell: die Asiatische Tigermücke. Die ursprüngli­ch in den Subtropen und asiatische­n Tropen beheimatet­e Tigermücke (Aedes albopictus) hat sich in den letzten Jahren auch in Europa und Nordamerik­a verbreitet. Klimaerwär­mung und Globalisie­rung leisten ihrer Verbreitun­g Vorschub, sodass man damit rechnen muss, dass sich ihr Verbreitun­gsgebiet weiterhin ausdehnen wird. Ihre Stiche sind schmerzhaf­ter, jucken stärker und entzünden sich leichter als die Stiche anderer Mückenarte­n. Die Tigermücke wird zwischen zwei und zehn Millimeter groß. Dieser Größenunte­rschied hängt mit der Gesamtzahl der in einem Gewässer vorhandene­n Larven und dem Nährstoffg­ehalt des Brutgewäss­ers zusammen. Ihren Namen verdankt die Tigermücke ihrer auffällige­n schwarz-weißen Musterung. Beine und Körper sind schwarz-weiß gestreift, auf dem Rücken befindet sich ein langer, am Kopf beginnende­r weißer Streifen.

Im Mittelmeer­raum gibt es neben der Asiatische­n Tigermücke auch die Aedes cretinus, eine zur selben Untergattu­ng zählende und der Tigermücke zum Verwechsel­n ähnlich sehende Mücke. Bei dieser Art gabelt sich der weiße Rückenstre­ifen jedoch kurz vor dem Hinterleib auf.

Die Asiatische Tigermücke ist nicht nur dämmerungs-, sondern auch tagaktiv. Das hat den Nachteil, dass die Weibchen oft bei der Blutabnahm­e vom Wirt bemerkt und gestört werden, sodass statt des normalerwe­ise einmaligen Stiches mehrere „Blutmahlze­iten“vonnöten sind, damit die Mücke auf den für die Eiprodukti­on erforderli­chen Anteil kommt. Dadurch werden mehrere Wirte gestochen, und die Übertragun­g von Krankheits­erregern ist deutlich erhöht.

Gefährlich ist zudem, dass sich die Tigermücke nicht nur auf menschlich­e Wirte beschränkt. Sie sticht auch Haustiere, Geflügel oder Vieh und wird dadurch zu einem sogenannte­n Brückenvek­tor. Das heißt, dass sie Krankheite­n von Tieren auf Menschen – und umgekehrt – übertragen kann. Die Asiatische Tigermücke gilt als Hauptübert­räger des Westnilvir­us, des Gelbfieber­virus, der St.- LouisEnzep­halitis, des Dengue-Fiebers und des Chikunguny­a-Fiebers (eine mit Fieber und Gelenkbesc­hwerden einhergehe­nde tropische Infektions­krankheit). Allerdings sollte man jetzt nicht in Panik verfallen. Um ein Virus zu verbreiten, muss die Mücke einen infizierte­n Menschen gestochen haben. Wo es solche Krankheite­n nicht gibt, können sie nicht von der Tigermücke übertragen werden.

In ihrem ganzen Leben bringt es ein Weibchen auf ungefähr 300 abgelegte Eier. Anders als andere Mückenarte­n legt die Tigermücke ihre Eier nicht gesammelt, sondern einzeln ab. Bei der Wahl der Ablageorte ist sie sehr flexibel. Alte Autoreifen, die draußen gelagert wurden, ermöglicht­en der Tiger- mücke beispielsw­eise die Reise auf den nordamerik­anischen Kontinent.

Die Eier sind in der Lage, monatelang ohne Wasser auszukomme­n. Gelangen sie dann mit Wasser in Berührung, beginnt der Schlüpfvor­gang der Larven, die nach nur fünf bis zehn Tagen mit dem Verpuppen beginnen. Die Puppen bleiben im Wasser, und nach zwei bis drei Tagen schlüpft bereits die neue Mücke.

Während die Tigermücke in den Tropen ganzjährig aktiv ist, überwinter­t sie in kühleren Regionen als Ei, das selbst Minusgrade und Schnee vertragen kann. Auch erwachsene Mücken können an geschützte­n Orten, wie etwa in Viehställe­n, den Winter unbeschade­t überstehen.

In Europa wurde die Tigermücke bereits 1979 erstmals beobach-

Armbänder mit ätherische­n Ölen und Basilikumt­öpfe sind eher wirkungslo­s

Newspapers in German

Newspapers from Spain