Gleicher Lohn, gleicher Job
Neues Dekret soll Gehaltslücke zwischen Frau und Mann schließen
Madrid – tl. Noch vor der Wahl im April 2019 verabschiedete die Regierung Sánchez ein Gleichheitsgesetz, das Frauen die Löhne ihrer männlichen Kollegen für die gleiche Arbeit zusichert. Doch noch immer beträgt die Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern 22 Prozent. Arbeitsministerin Yolanda Díaz und Gleichstellungsministerin Irene Montero haben ein Dekret durchs Kabinett geboxt, das die ungleiche Bezahlung definitiv beenden soll.
Die Unternehmen haben nun sechs Monate Zeit, eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern sicherzustellen. Allerdings konnten beide Ministerinnen nicht auf die Unterstützung der Arbeitgeber zählen. Damit die Umsetzung nicht torpediert wird, drohen
DAX 30
Unternehmen Geldbußen, die weiterhin unterschiedliche Löhne für gleiche Arbeit zahlen. Mit dem Dekret „wird ein Demokratie-Irrtum beseitigt, der die fundamentalen Rechte der Hälfte der Bevölkerung verletzte. Dass eine Frau und ein Mann unterschiedliche Löhne erhalten, damit ist es vorbei“, sagte Arbeitsministerin Díaz.
Um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit durchzusetzen, enthält das Dekret eine Reihe von Bedingungen. So sind die Unternehmen verpflichtet, ihre Lohntabellen offenzulegen und sie nach Geschlecht
aufzuschlüsseln. Mitarbeiter haben das Recht, sie einzusehen. Außerdem definiert das Dekret Grundsätze, um die Gleichwertigkeit verschiedener Arbeiten bestimmen zu können.
Auch wird den Unternehmen vorgeschrieben, Gleichstellungspläne zu entwickeln. Die Umsetzung des Gleichstellungsplans ist von der Größe des Unternehmens abhängig. Firmen, die mehr als 150 Beschäftigte haben, sind bereits seit Inkrafttreten des Gleichheitsgesetzes im März 2019 zu derartigen Plänen verpflichtet. Betriebe mit 101 bis 150 Mitarbeitern müssen ab 7. März 2021 Vollzug melden. Unternehmen mit 50 bis 100 Beschäftigten haben mit ihrem Gleichstellungsplan noch bis 7. März 2022 Zeit.
Unternehmen müssen Lohntabellen offenlegen und aufschlüsseln
DOW JONES