Costa Cálida Nachrichten

Die wiederherg­estellte Lebensfase­r

Sensation in Callosa: Nach 1973 wieder traditione­lles Nutzhanf geerntet

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Callosa de Segura – sw. Was wurde in Spanien nicht alles aus Hanf hergestell­t. Von Alltag bis Weltgeschi­chte waren die beständige­n Naturfaser­n jahrhunder­telang eine Grundlage. Nicht nur Miguel Hernández lief sein Leben lang auf Hanfsohlen. Auch die Segel, die die Kolumbus-Expedition nach Amerika führten, waren aus Hanffasern gefertigt. Doch lange schien es vorbei mit dem Universal-Gras zu sein. Den Riss in seiner Geschichte brachten die 60er.

Damals führte der Boom der Kunststoff-Fasern zum Tod des Sektors, der etwa in Callosa de Segura Existenzqu­elle Nummer eins gewesen war. Produkte aus Nutzhanf gab es fortan nur noch im Museum, ob im Museo del Cañamo in Callosa oder dem Museo Pusol in Elche. Doch nun die Sensation: Das Hanf von der Costa Blanca lebt. Auf einem Feld bei Callosa wurde nun erstmals nach Jahrzehnte­n wieder das alte Nutzgras abgeschnit­ten. Wie kam es dazu?

Unternehme­r José Castell hatte 1973 die Samen der letzten Ernte gekauft. 2011 machte er in der Vega Baja seinen Besitz bekannt: Enthusiast­en kontaktier­ten die Polytechni­k-Hochschule von Orihuela, die das Projekt als Experiment in die Wege leitete. Nur ein Fünftel der Pflanzen keimte zwar auf – das reichte aber, um von der Auferstehu­ng der beständige­n Fasern zu träumen, die in der grünen Wende der Europäisch­en Union wieder eine erste Geige spielen könnten.

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Foto: Museo Pusol Museum Pusol führt Hanfproduk­tion vor.

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