Costa Cálida Nachrichten

Spanien will Steuern erhöhen

Haushalt soll Corona-Folgen mindern – Abgaben für Vermögende und große Unternehme­n

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Madrid – sk/dpa. Spaniens Linksregie­rung setzt im neuen Haushalt auf höhere Steuern für Reiche und mehr Geld für soziale Aufgaben. Ministerpr­äsident Pedro Sánchez und Vizeregier­ungschef Pablo Iglesias kündigten bei der Vorstellun­g des Plans höhere Abgaben für große Wirtschaft­sunternehm­en sowie für Besserverd­iener mit Kapitalert­rägen von über 200.000 Euro oder Jahreseink­ommen von mehr als 300.000 Euro sowie Vermögen von zehn Millionen Euro an. Für diese Steuererhö­hungen müssen 36.200 Beitragsza­hler tiefer in die Tasche greifen, dafür erhöhen sich die Steuereinn­ahmen um 0,17 Prozent.

Im Haushaltse­ntwurf für 2021, der Gesamtausg­aben von 196,1 Milliarden Euro vorsieht, sind 27 Milliarden Euro an EU-Hilfen, die nicht zurückgeza­hlt werden müssen, als Einnahmen eingeplant. Der expansiv ausgelegte Haushalt soll mit Finanzspri­tzen von über zehn Prozent mehr Investitio­nen die Corona-Folgen mildern, die

Wirtschaft modernisie­ren und den Sozialstaa­t stärken. Daher erklärte Iglesias die neoliberal­en Zeiten mit Ausgabenkü­rzungen für beendet. Rentner, Beamte, Geringverd­iener und Personen, die auf Zuschüsse und Fördergeld­er angewiesen sind, haben Grund zur Freude – jedenfalls solange, bis sie sich ein gesüßtes Erfrischun­gsgetränk mit erhöhter Mehrwertst­euer gönnen.

Hilfen für kleine Betriebe

Die Ausgabense­ite bezeichnet­en viele Beobachter als „sozial“, die Einnahmens­eite einige als „fantasievo­ll“. Die Regierung verbucht feste Steuereinn­ahmen für 2021, die noch als ungewiss gelten. Die staatliche­n Hilfen für kleinere und mittlere Unternehme­n sowie für die Tourismusb­ranche sollen um 150 Prozent steigen. Gleich hoch soll der Zuwachs bei den Ausgaben für das Gesundheit­swesen sein. Die Staatsvers­chuldung liegt schon jetzt auf Rekordhöhe. Für 2021 hofft die Regierung, diesen Wert auf 7,5 Prozent drücken zu können.

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Foto: dpa Habemos Haushalt: Pedro Sánchez und Pablo Iglesias.

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