Bars und Restaurants schließen
Landesgesundheitsministerium ordnet drastische Maßnahmen ab Samstag an
Murcia – sg. Zwar sieht die Landesregierung von Murcia bisher noch von einem häuslichen Lockdown im Kampf um die Eindämmung des Coronavirus ab. Dennoch hat das Landesgesundheitsministerium die Beschränkungen noch einmal drastisch verschärft.
Ab Samstag, 7. November, werden die Bars und Restaurants in der ganzen Region geschlossen. Es dürfen keine Gäste mehr empfangen werden, auch nicht draußen auf den Terrassen. Die Lokale dürfen aber Essen zum Mitnehmen anbieten. Die Restriktion gilt zunächst für 15 Tage, kann aber verlängert werden.
Erst vor knapp zwei Wochen wurden in der Region die nächtliche Ausgangssperre eingeführt und die Region sowie alle 45 Gemeinden abgeriegelt. Doch die Maßnahmen haben offensichtlich nicht schnell genug Wirkung gezeigt. Beim Stand vom 4. November wurden an einem Tag wieder fast 1.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und zwölf Todesfälle wegen Covid-19 gemeldet. Insgesamt starben bisher 362 Patienten seit Ausbruch der Pandemie. Die Zahlen steigen und steigen und haben längst die Höchstwerte der ersten Welle und die Prognosen übertroffen. Die Rate liegt inzwischen bei 670 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner.
Der Verband der Bar- und Restaurantbetreiber in Cartagena Hostecar
sprach von einem endgültigen Schlag nach acht Monaten mit miserablen Einnahmen. HostecarPräsident Juan José López schätzt, dass die Maßnahme für 50 bis 70 Prozent der Geschäfte in Cartagena das Aus bedeuten könnte. Die Branche stehe mit dem Rücken zur Wand.
Die Bar- und Restaurantbetreiber protestieren gegen die Schließung mit dem Argument, dass laut Gesundheitsministerium in Madrid Bars und Restaurants gerade einmal drei Prozent der Ansteckungen ausmachten.
Wenn die Leute nicht mehr ausgehen könnten, würden sie sich zu Hause treffen, wo die Gefahr sich zu infizieren viel größer sei, so López.
Restaurantbetreiber protestieren: Nur drei Prozent Ansteckungen