Mehr Asphalt für Doñana
Straße im Nationalpark wird ausgebaut – Umweltschützer fordern nachhaltigere Verkehrskonzepte
Huelva – jan. Das andalusische Verkehrsministerium will das 15 Kilometer lange, durch den Nationalpark Doñana führende Teilstück der in seine Zuständigkeit fallenden Landstraße A-483 zwischen dem Wallfahrtsort El Rocío und dem Küstenort Matalascañas (Huelva) mit einer dritten Fahrspur ausstatten. Die mittlere Fahrspur soll je nach Verkehrsaufkommen alternativ in die eine oder die andere Richtung befahrbar sein.
Die Planung des Bauprojektes ist jüngst für knapp 110.000 Euro in Auftrag gegeben worden. Die Erweiterung des 13,5 Kilometer, von El Rocío in nördliche Richtung bis Almonte führenden Teilstücks der Landstraße, das ebenfalls eine dritte Fahrspur erhalten soll, war von der Landesregierung bereits im vergangenen Juli in die Wege geleitet worden.
Erst drei, dann vier Spuren
Die insgesamt 41 Kilometer lange A-483 führt von der Huelva mit Sevilla verbindenden Autovía A-49 bei Bolullos del Condado bis zur Küste bei Matalascañas. Wobei die Strecke von Bolullos del Condado bis Almonte sowie der Abschnitt zur Umgehung von El Rocío sogar vierspurig sind. Vierspurig soll künftig auch der Rest der A-483 ausgebaut werden.
Die hierfür erforderliche Investition soll in einem Plan zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Andalusien vorgesehen werden, der in den Jahren 2021 bis 2027 umgesetzt werden soll. Die jetzigen zwei Spuren der Landstraße
von Almonte bis Matalascañas erachtet das Landesverkehrsministerium als nicht ausreichend, nicht nur während der Romería zu Pfingsten, sondern auch im Sommer während der Badesaison.
Für die Umweltorganisation WWF stellen die Pläne der Landesregierung
für die Landstraße ein Umweltattentat dar. Der Ausbau der Landstraße werde den Verkehr im Nationalpark zusätzlich erhöhen. Zur Lösung der Verkehrsprobleme fordert sie die Verstärkung öffentlicher Transportmittel als Alternative zum Privatfahrzeug, vor allem im Sommer.