Wer darf noch nach Spanien reisen?
Was die Abriegelung der Regionen bedeutet und wer trotzdem einreisen darf
Málaga – fin. Fast alle spanischen Regionen haben sich vorübergehend abgeriegelt. Das heißt bis auf wenige Ausnahmen: Niemand darf rein und niemand darf raus. Doch was ist mit der Einreise nach Spanien aus dem Ausland?
Grundsätzlich sind die Grenzen geöffnet und Reisende aus dem Ausland können nach Spanien kommen. Aber: Solange die Abriegelung (cierre perimetral) der einzelnen Regionen gilt, ist Tourismus, der die Grenzen der jeweiligen Comunidad Autónoma überschreitet, nicht gestattet. Der deutsche Konsul in Málaga, Arnulf Braun, stellt klar: „Nach Andalusien darf derzeit nur einreisen, wer einen triftigen Grund hat. Touristische Einreisen sind nicht gestattet“. In Andalusien gilt die Abriegelung bis 9. November, in Valencia bis 13. November, in Murcia bis 12. November (siehe Artikel unten). Verlängerungen sind aber jederzeit denkbar.
Ausnahmen für Reiseverbot
Für das Corona-bedingte Ein- und Ausreiseverbot gibt es mehrere Ausnahmen, die in allen Regionen ähnlich sind. Für alle Ausnahmen muss eine Bescheinigung vorliegen. So ist von dem Reiseverbot unter anderem ausgenommen, wer nachweislich in einer anderen Region arbeitet oder studiert, seine Comunidad Autónoma wegen einer ärztlichen Behandlung verlassen muss, wichtige Behördengänge zu erledigen hat oder Angehörige pflegt. Eine weitere Ausnahme ist die Rückkehr zum gewöhnlichen Wohnort, hierfür ist ein Nachweis vorzubringen. „Nach telefonischer Auskunft der zuständigen Behörden und nach eigenen Erkenntnissen des Konsulats gelten als Nachweis für den gewöhnlichen Aufenthalt die Meldebescheinigung (certificado de empadronamiento) der Wohnsitzgemeinde zusammen mit der Einschreibung im Register für EUBürger (grünes DIN-A4 Blatt oder kleine grüne Karte)“, erklärt Arnulf Braun.
Und wie sieht es an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien aus? Grundsätzlich ist die Grenze geöffnet, theoretisch ist es möglich, von Frankreich aus nach Spanien zu fahren. Von dort aus geht es aber nicht weiter in andere Regionen Spaniens. Der Verantwortliche für den Grenztunnel zwischen Bielsa (Aragón) und Aragnouet, Andrés Olloqui, hat die Grenzfrage gegenüber der Zeitung „Heraldo de Aragón“folgendermaßen erklärt: „Es handelt sich um eine Frage der Kompetenzen. Aragón kann zwar den Verkehr in andere spanische Regionen verbieten, aber keine internationalen Grenzen schließen. Das unterliegt dem Staat, und deshalb ist die Überfahrt in beide Richtungen erlaubt.“Olloqui stellte auch klar, dass für die Grenzüberschreitung derzeit keine Bescheinigung notwendig sei.
Wie es weitergeht
Reisen zwischen Deutschland und
Spanien könnten in den nächsten Wochen und Monaten immer weiter erschwert werden. „Inwieweit die in Andalusien und vielen anderen Regionen Spaniens erlassenen Reisebeschränkungen sich auf den öffentlichen Verkehr und die Flug-, Bahn- und Busverbindungen auswirken werden, kann ich verständlicherweise nicht beurteilen. Es ist jedoch meines Erachtens nicht auszuschließen, dass die verhängten Reisebeschränkungen die Häufigkeit von Flug- und anderen Verkehrsverbindungen zwischen Spanien und Deutschland beeinflussen können“, meint auch Konsul Arnulf Braun. Er weist auch auf das Auswärtige Amt hin, das per Reisewarnung weiterhin von touristischen Reisen nach Spanien dringend abrät – mit Ausnahme der Kanaren.
Andersherum gilt für die Reise von Spanien nach Deutschland, dass „deutsche Staatsbürger und Personen mit gewöhnlichem Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland jederzeit sowohl auf dem Land- als auch auf dem Luftweg zurückreisen dürfen“, so Konsul Arnulf Braun. Deutsche Staatsbürger dürfen also immer von Spanien aus in ihre Heimat zurückreisen, auch wenn sie mehrere spanische Regionen durchfahren müssen.