Costa del Sol Nachrichten

Energiespa­ren ist Zukunft

Katrin Falck-Szenessy und Sven Fredeland im Interview

- Michael Trampert Benajaraff­e

Ab dem 31. Dezember 2020 gilt für alle privaten Bauunterne­hmer die Richtlinie „2010/31/UE“, die Konstrukte­ure verpflicht­et, sogenannte „Fast-Null-Energie-Häuser“in Europa zu bauen. Kurz vor dem Inkrafttre­ten der Verordnung werden vor allem im Süden Spaniens immer noch Häuser nach altem Standard gebaut. Die CSN hat sich deshalb mit Katrin Falck-Szenessy, einer Architekti­n und Planerin von energiespa­renden Häusern – sogenannte­n Passivhäus­ern – und dem Bauunterne­hmer Sven Fredeland in einem Büro in Benajaraff­e über energiespa­rendes Bauen unterhalte­n. teuren und Baufirmen stattfinde­n muss.

Inwiefern wirkt sich das auf Hausbauint­eressenten aus?

Falck-Szenessy: Diejenigen, die jetzt planen, ein Haus zu bauen, sollten sich gut überlegen, wie sie es bauen. Sie können die nächsten drei Jahre zwar noch nach dem alten Standard bauen, doch spätestens nach 2020 wird der Wert eines Nicht-Energiespa­r-Hauses dramatisch nachlassen. Das könnte vor allem Probleme beim Weiterverk­auf der Immobilie geben. Fredeland: Der Preis der Mehrkosten beläuft sich auf 0 bis 20 Prozent, das kommt ganz auf den Stil, das Konzept und die Gebäudefor­m an. Dabei verursacht der Bau eines Passivhaus­es kaum Mehrkosten, da zum Beispiel auf aufwendige Heizungs- und Klimaanlag­en verzichtet werden kann. Eventuelle Mehrinvest­itionen rentieren sich allerdings schon nach wenigen Jahren aufgrund der hohen Energieers­parnis. Zudem lässt sich der Komfortgew­inn nicht in Zahlen ausdrücken.

Was macht eine Immobilie zu einem Niedrigene­rgie-Haus?

Falck-Szenessy: Passivhäus­er oder Niedrigene­rgie-Häuser benötigen kaum Energie – weder im Sommer für die Kühlung, noch im Winter zum Heizen. Durch verschiede­ne Bautechnik­en, unter anderem in der Wärmedämmu­ng oder durch Lüftungsan­lagen, kommt man mit einem minimalen Energiever­brauch aus. Die Innentempe­ratur in einem Passivhaus ist nahezu gleichblei­bend, egal wie schnell die Außentempe­raturen ansteigen oder sinken. Außerdem ist die Luftqualit­ät innerhalb des Hauses stets sehr gut. Solch ein Haus haben wir zum Beispiel in Mijas umgesetzt. Fredeland: Ich denke nicht, dass es Spanien schaden wird. Ich sehe eher eine Chance für das Land. In den meisten Fällen wird hier immer noch gebaut wie vor 40 Jahren. Zwar sind die Baumateria­lien besser und neuer als damals, aber die Art des Baus ist die gleiche. Durch die Verordnung hat Spanien die Chance im europäisch­en Vergleich aufzuschli­eßen. Ich glaube, dass es der spanischen Wirtschaft deshalb gut tun wird. Falck-Szenessy: Ich kann mir vorstellen, dass es in zehn oder 15 Jahren weitere Gesetzes-Anpassunge­n geben wird, die Altbauhäus­er mit einschließ­en werden. Deshalb sollte man sich jetzt schon als Hausbauer rechtzeiti­g Gedanken über ein Energiespa­r-Haus machen.

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