Andalusien zeigt sich als Pionier
Autonomieregion will 25 minderjährige Flüchtlinge aufnehmen
Sevilla – lk. Andalusien reagiert auf die Flüchtlingskrise, obwohl die Entscheidungsgewalt in Asylfragen bei der spanischen Zentralregierung liegt. Die andalusische Ministerpräsidentin Susana Díaz (PSOE) hat sich am Mittwoch vergangener Woche mit Francesca Fritz-Prugda, der Vertreterin des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge in Spanien, Acnur, in Sevillas Palacio de San Telmo getroffen, um über die Flüchtlingsfrage zu diskutieren.
Dabei standen jene jungen Flüchtlinge im Fokus, die ohne Begleitung nach Europa kommen. Die Junta wird ihr Anliegen an die Zentralregierung weiterleiten, da- mit diese das Innenministerium damit beauftragt, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Die andalusische Landesregierung wird sofort 25 minderjährige Flüchtlinge aus griechischen und italienischen Auffanglagern aufnehmen.
Voraussichtlich sollen künftig mehr als 25 minderjährige Flüchtlinge nach Andalusien kommen. Die Ministerin für Gleichstellung und Soziales, María José SánchezRubio (PSOE), hat gegenüber spanischen Medien versichert, dass das Hauptziel darin besteht, den Tausenden von minderjährigen Flüchtlingen zu helfen, die jedes Jahr um Asyl bitten. Sánchez-Rubio erinnerte daran, dass im ver- gangenen Jahr 90.000 Minderjährige alleine nach Europa kamen und die Europäische Union lediglich 33 dieser Minderjährigen habe aufnehmen wollen. Die AcnurVertreterin in Spanien, Francesca Fritz-Prugda, bezeichnete den Vorschlag als „eine positive Initiative“. Acnur sieht in dem von Andalusien ausgehenden Impuls auch ein „gutes Beispiel der Zusammenarbeit von autonomen und zentralen Behörden“, an dem sich auch andere spanische Regionen und andere Länder orientieren könnten. Fritz-Prugda appellierte an Spanien, mehr Verantwortung in Sachen Asyl und Schutz der Flüchtlinge zu übernehmen.