Rückkehr des Heroins nach Galicien
Weltweite Zunahme der harten Droge beunruhigt Spanien – Afghanistan steigert Produktion
Pontevedra – ck. Die nordwestspanische Region Galicien war jahrzehntelang vom Drogengeschäft gezeichnet. Galicische Drogenbosse verdienten Millionen, und eine ganze Generation von Jugendlichen ging in den 80er Jahren am Heroin kaputt. Bis die Gesellschaft sich wehrte und in den 90ern Polizei und Justiz erfolgreich gegen die Mafia vorgingen.
Nun wächst die Sorge, weil das Geschäft mit dem Heroin weltweit anzieht. Die Polizei nimmt mehr Drogenhändler fest und findet mehr Ware. Das bedeutet, dass mehr gehandelt wird. In den USA ist Heroin inzwischen ein Problem, dass alle Bevölkerungsschichten, nicht mehr nur soziale Randgruppen trifft. Es wird geraucht und nicht gespritzt und hat den Ruch von Elend verloren.
Nach dem Abzug der Blauhelme produziert Afghanistan wieder verstärkt Opiate. Über die Türkei gelangen sie in die Niederlande – der Hafen von Rotterdamm als Epizentrum – und von dort nach Spanien. 2013 und 2014 wurden wichtige Labors in Valladolid und Cuenca ausgehoben, 2015 über 250 Kilo Heroin sichergestellt. Das zeigt, so die Zeitung „El País“, dass Spanien als ein attraktiver Markt angesehen wird. Im valencianischen Gandía wurden am Montag neun Spanier festgenommen, die 1,4 Kilo Heroin und zehn Kilo Marihuana verkaufen wollten. Hauptabsatzgebiete sind Madrid, Barcelona, Zaragoza und eben Galicien.
Auch wenn die Drogen nicht mehr vornehmlich über das Meer an die Küsten kommen, sondern in Autos und Lastwagen angefahren werden, seien es wieder die altbekannten galicischen Familien, deren Mitglieder nach Verbüßung ihrer Haftstrafen an die Arbeit gingen, so die Polizei.