Costa del Sol Nachrichten

Neun Fakten aus der Wikinger-Welt

Was Bluetooth mit den Wikingern zu tun hat und andere interessan­te Informatio­nen über das Volk

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Obwohl es nicht viele archäologi­sche Überreste gibt, die die Anwesenhei­t der Wikinger auf der Iberischen Halbinsel beweisen, bezeugen arabische Quellen, dass die mayus – wie sie in den Texten häufig genannt werden – nach einer Serie von Raubzügen an den andalusisc­hen Küsten im Jahr 859 in Orihuela einstürmte­n und die Stadt etwa ein Jahr lang besetzten. Diesem Ereignis ist ein separater Teil der Ausstellun­g im Marq gewidmet. Es war zwar nicht ihr erster Überfall, dennoch wurde er zur Legende: der Wikingerra­ubzug im Kloster Lindisfarn­e in Nordenglan­d 793. Der Tag wird häufig als Beginn der WikingerÄr­a genannt, die bis zur entscheide­nden Schlacht von Hastings 1066 andauerte. Die Wikinger haben unter anderem die Städte Dublin (841) und Kiew gegründet. Auch der Normandie in Frankreich haben sie ihren Namen gegeben. „Wikinger“haben sie sich selbst nur ungern genannt. Bis heute ist nicht ganz klar, woher der Name überhaupt stammt. Einige Quellen behaupten, dass er auf das Wort „wig“zurückgeht, was so viel wie „Handelspla­tz“bedeutet. Andere Theorien vermuten den Ursprung im altnordisc­hen Begriff „vikingr“(Seeräuber). Die Eroberer aus dem Norden hatten ein eigenes Alphabet, das auf der germanisch­en Runenschri­ft basiert, die als „futhark“bekannt ist. Mit den besonderen Schriftzei­chen wurden historisch­e Ereignisse in Steine geritzt, weswegen letztere heute als Runenstein­e bekannt sind. Der Jelling-Stein, der als ei- ner der Höhepunkte in der Ausstellun­g im Marq zu sehen ist, ist so ein Runenstein. Das Logo des Datenübert­ragungs-Standards Bluetooth zeigt ein Monogramm der altnordisc­hen Runen für H und B. Da an der Entwicklun­g von Bluetooth insbesonde­re die nordeuropä­ischen Firmen Ericsson und Nokia beteiligt waren, entschied man sich für einen skandinavi­schen Projektnam­en. Der dänische Wikingerkö­nig Blauzahn galt als Kommunikat­ionstalent und vereinte zur damaligen Zeit Dänemark unter dem christlich­en Glauben. Aus Mangel an Alternativ­en behielt das Projekt seinen Namen und so heißt es auch heute auf entspreche­nden Geräten noch „Bluetooth“. Vor der Christiani­sierung hatten die Wikinger ihren eigenen Glauben, der als die nordische Mytho- logie bekannt ist. In ihrem Zentrum stehen Götter wie Odin, Thor, Loki und Frey mit einigen regionalen Variatione­n. Entgegen der häufig verbreitet­en Meinung waren die Wikinger, vor allem abseits ihrer Schiffe, ein sehr reinliches Volk. Dies beweisen Fundstücke wie Wattestäbc­hen und Parfümzers­täuber. Traditione­ll widmeten sie sich samstags der gründliche­n Körperpfle­ge. Was auf Mallorca der Sangria-Eimer ist, war für die Wikinger das Trinkhorn. Die Hörner, die nicht selten mit dem Honigwein Met gefüllt waren, ließen sich nicht auf dem Tisch abstellen. Deshalb wurden sie von Mann zu Mann weitergere­icht, bis sie leer waren, um dann schnell wieder aufgefüllt zu werden.

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