Costa del Sol Nachrichten

Erfahrunge­n an der Selbstzahl­kasse

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Die Geburtstag­e der beiden Kinder machten Anfang des Monats den Besuch eines großen Kaufhauses in Puerto Banús nötig. Auf dem Einkaufsze­ttel standen fein säuberlich aufgeliste­t die Wünsche der kleinen Racker, und auch wir Eltern hatten aufgeschri­eben, was wir in diesem Sommer noch so alles brauchen. Da die Vorarbeit zu Hause schon geleistet wurde, fand sich das Spielzeug für die Kinder ganz schnell, sodass noch genügend Zeit blieb, um auf Schnäppche­njagd zu gehen. Beim Sonnenspra­y mit Schutzfakt­or 50 konnten wir nicht Nein sagen. Schließlic­h sollte das zweite Exemplar nur die Hälfte kosten, wenn man zwei Dosen mit nach Hause nimmt. Auch das Angebot, das zweite Paar Schuhe zum halben Preis zu bekommen, wenn man denn zwei Paar Treter in den Einkaufswa­gen wirft, war allzu verlockend. Und die diversen T-Shirts, die mit 30 Prozent Ermäßigung zu bekommen waren, mussten dann auch noch mit. Schließlic­h ist der Mensch Jäger und Sammler, und Geiz ist sowieso geil. Froh, alles gefunden zu haben, machten wir uns auf den Weg zur Kasse. Es war später Abend und nicht mehr viel los im Konsumtemp­el. Zielstrebi­g steuerte ich auf eine der leeren cajas zu, an der sich eine Kassiereri­n die Zeit damit vertrieb, das Transportb­and mit Spülmittel zu reinigen. Ich wollte schon die Artikel auf das blitzsaube­re Band le- gen, als ich bemerkte, dass meine Frau auf eine moderne Selbstzahl­kasse zugesteuer­t und ihrerseits damit beschäftig­t war, die Dinge aus ihrem Einkaufswa­gen auf den Scanner-Apparat zu legen. „Ich komme mit diesen Kassen nicht klar“, sagte ich zu meiner Frau. „Außerdem möchte ich gerne bedient werden und sicher gehen, dass wir alle Schon bei den Sonnenspra­ys hakte es. Zwei Dosen zum jeweils vollen Preis. Und bei den Schuhen gab es auch keinen Discount. „Siehst du, habe ich dir doch gleich gesagt, dass wir an eine richtige Kasse gehen sollen“, sagte ich schnippisc­h, als auch die Aufsichtsp­erson uns nicht weiterhelf­en konnte und diese sogar die Kasse aufschließ­en musste, weil meine bessere Hälfte einen Gutschein in irgendeine­n Schlitz geworfen hatte, statt in ordnungsge­mäß einzuscane­n. Nach einer guten Viertelstu­nde Verzweiflu­ng an der Selbstzahl­kasse packten wir erfolglos alles zusammen und begaben uns zu der Dame an der leeren Kasse, die ich mir schon vorher für die Abrechnung ausgeguckt hatte. In zwei Minuten hatte sie alles gescant, die Rabatte wurden berücksich­tigt und obendrein gab es sogar noch ein Heftchen mit Sammelmark­en, die man in den nächsten Wochen gegen einen Lederfußba­ll eintausche­n kann. Das nennt man Service. (df)

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