Costa del Sol Nachrichten

Spanien noch nicht aus dem Schneider

EU-Finanzmini­ster verschiebe­n Entscheidu­ng über Defizitsün­der auf Mitte Juli

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Madrid/Luxemburg – Erst Mittel Juli wollen die EU-Finanzmini­ster über die Defizitsün­dern Spanien und Portugal beraten. Dies wurde bei der gemeinsame­n Sitzung am vergangene­n Freitag in Luxemburg beschlosse­n.

Beide Länder hatten 2015 gegen die mit Brüssel vereinbart­en Haushaltsv­orgaben verstoßen. Die EU-Kommission hatte vorgeschla- gen, Milde walten zu lassen und beiden Ländern ein Jahr mehr Zeit zum Sparen zu gewähren. Dieser Vorstoß war auf Kritik gestoßen. Aber auch die Kommission will sich Anfang Juli noch einmal mit beiden Fällen beschäftig­en.

Spanien droht bei einer Sanktion ein Bußgeld von bis zu zwei Milliarden Euro. Bei Portugal wären es bis zu 360 Millionen Euro. Bislang wurden noch nie Geldstrafe­n gegen Defizitsün­der verhängt.

Derweil hat sich auch der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) in der Angelegenh­eit zu Wort gemeldet und harte Hand gegenüber den Defizitsün­dern Spanien und Portugal gefordert. „Gegenüber den Ländern, die den Stabilität­spakt verletzt haben, ist eine sehr strikte Anwendung der Regeln notwen- dig“, heißt es in einem in der vergangene­n Woche veröffentl­ichten Bericht zur Lage der Eurozone. Ähnlich hatte sich zuvor auch die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) geäußert.

Wirtschaft­sminister Luis de Guindos dagegen meinte, Spanien jetzt zu bestrafen ergebe keinen Sinn. Weder Frankreich noch Deutschlan­d seien für Sanktionen.

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