Ohne Erlaubnis nicht aufs Klo
Die sozialistische Bürgermeisterin von Ronda greift durch und setzt Regeln
Ronda – ws. Die neue sozialistische Bürgermeisterin von Ronda, Teresa Valdenebro, die nach einem Misstrauensvotum vor drei Monaten die Regierungsgeschäfte der Stadt übernahm, will sich bei Plenarsitzungen nicht länger von ihren Stadträten auf der Nase herumtanzen lassen.
Nur mit offizieller Abmeldung
Nachdem im letzten dreistündigen Plenum und auch in anderen vorausgehenden Sitzungen mehrere Politiker während der Debatten einfach den Saal verlassen hatten, ohne sich bei der Vorsitzenden abzumelden, ließ Valdenebro durch ihre Sekretärin ein offizielles Schreiben an alle 20 Stadtratspolitiker – sowohl die ihrer Regierungsriege als auch die der Opposition – verschicken, in dem darauf hingewiesen wurde, dass während der Sitzungen Anwesenheitspflicht bestehe und niemand sich ohne eine vorherige Abmeldung aus der Plenarsitzung entfernen dürfe. Egal, ob es darum gehe, einen Telefonanruf zu tätigen, auf die Toilette oder zum Rauchen zu gehen.
Dafür gebe es offizielle Pausen, die Regeln müssten eingehalten werden. Es sei unhaltbar, dass jeder gehe und komme, wie es ihm gerade so passe, meint Valdenebro. Die Stadträte hätten das Recht und die Pflicht auf Anwesenheit und Abstimmung. Wer künftig nicht an der gesamten Debatte teilnehme, dessen Stimme werde als Enthaltung gewertet.
Eine Zurechtweisung, die sich die ehemalige PP-Bürgermeisterin von Ronda, María de la Paz Fernández, nicht gefallen lassen wollte. Das Verhalten der Bürgermeisterin sei peinlich, jetzt müsse man sie um Erlaubnis bitten, wenn man auf die Toilette wolle.