Costa del Sol Nachrichten

Illegaler Frevel in der Bergidylle

In der Urbanisati­on La Reserva de Alcuzcuz wurden zahlreiche Pinien ohne Genehmigun­g gefällt

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Benahavís – df. Knapp zwei Wochen ist es her, dass die idyllische Ruhe in den zur Gemeinde Benahavís gehörenden Urbanisati­onen an der Landstraße nach Ronda gestört wurde. Mehrere Anwohner hatten von ihren Hügeln Motorenger­äusche vernommen und zunächst angenommen, dass irgendwo Gestrüpp entfernt wird. Schließlic­h ist in diesen Monaten erhöhte Waldbrandg­efahr und laute Sensen sind zu dieser Zeit nichts Ungewöhnli­ches.

Doch als an diesem 20. Juni das Knattern nicht aufhören wollte, konnten die Hausbesitz­er von ihren Fenstern aus erkennen, dass in der Urbanisati­on La Reserva de Alcuzcuz nicht nur Säuberungs­arbeiten stattfande­n, sondern mehr als 30 Pinien ohne erkennbare­n Grund gefällt wurden. Etwas mehr als zwei Wochen nach der Abholzakti­on können sich viele Immobilien­eigentümer immer noch nicht an den freien Blick gewöhnen und sind froh, damals gleich die Ortspolize­i gerufen zu haben. „Wer weiß, wie viele Bäume die sonst noch klein gemacht hätten“, sagt einer der Anwohner, der aus Angst vor Repressali­en seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will.

Eine private Gärtnerfir­ma habe die Arbeiten im Auftrag des Grundstück­eigentümer­s durchgefüh­rt“, bestätigte Benahavís‘ Um- weltstadtr­ätin Isabel María Guerrero Sánchez (PP). Diese habe aber nur die Genehmigun­g gehabt, das Unterholz zu reinigen. Die Politikeri­n hatte sich vor Ort zusammen mit der Polizei ein Bild von der Situation gemacht, nachdem mehrere Personen im Rathaus angerufen hatten. „Wir haben sofort ein Verfahren mit den entspreche­nden Sanktionen eingeleite­t“, sagt Guerrero Sánchez und stellt unmissvers­tändlich klar, dass ihr nach dem Einschreit­en der Polizei und der Gemeindeve­rwaltung keine Beschwerde­n mehr zu Ohren gekommen seien. „Sollte so etwas noch einmal passieren, werden wir natürlich sofort wieder einschreit­en“, betonte die Stadträtin.

Die Anwohner können zwar vorerst aufatmen, doch befürchten sie, dass auf ihrem Berg bald wieder die Bagger anrücken könnten. Durch den wieder aufflammen­den Immobilien­markt zieht die Nachfrage nach Grundstück­en und Häusern in dieser Gegend trotz eines immer noch großen Leerstande­s wieder enorm an.

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Foto: Dietmar Förster Mehr als 30 Bäume fielen der illegalen Abholzakti­on zum Opfer.

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