Wohl schon aus der Traum
Alberto Contador verliert bereits zum Tour-Auftakt nach zwei Stürzen wertvolle Zeit
Paris – tl/dpa. Die Tour de France ist gerade einmal ein paar Tage alt – und schon scheint es so, als habe Radprofi Alberto Contador bereits alle Chancen auf den dritten Sieg bei der FrankreichRundfahrt eingebüßt. Am Samstag gleich zum Tour-Auftakt rutschte der Spanier 79 Kilometer vor dem Ziel an einer Verkehrsinsel weg und stürzte. Noch im Fahren wurde er vom Arzt versorgt. Die Ärzte diagnostizierten schwere Abschürfungen und Prellungen an Schulter, Becken und Ellenbogen.
Gleichwohl setzte sich Contador am Sonntag zur zweiten Etappe wieder in den Sattel – und wieder ging der zweifache Tour-Sieger zu Boden. „Diesmal hat es mich auf der anderen Körperseite erwischt. Ich hoffe, dass war der letzte Sturz, mein Körper ist angeschlagen“, sagte Contador im Ziel der zweiten Etappe.
Doch auf dem Weg nach Cherbourg am Sonntag verlor der angeschlagene Spanier 48 Sekunden auf die übrigen Tour-Favoriten um den Vorjahressieger Chris Froome aus Großbritannien und den zweifachen Tour-Kronprinzen Nairo Quintana aus Kolumbien.
„Endlich mal eine normale Etappe“, äußerte Contador dann am dritten Tour-Tag. Doch die 48 Sekunden Rückstand auf die TopFavoriten wiegen schwer und dürften wohl kaum mehr aufzuholen sein. Auch wenn Contador auf Durchhalteparolen setzt: „Es liegen noch einige Etappen vor uns.“
Unterdessen ging der aktuelle Träger des Gelben Trikots und amtierende Weltmeister Peter Sagan angesichts der Vielzahl an Stürzen hart ins Gericht mit der Konkurrenz. Zu nervös seien die ersten Etappen gewesen, klagte der Teamgefährte von Contador. „Heutzutage fährt jeder, als ob ihm sein Leben nichts wert wäre. Als hätten sie kein Hirn. Derzeit ist es schwer, das Radfahren zu Genießen“, sagt der 26-jährige Slowake.
Unbeeindruckt spult derweil Alejandro Valverde die ersten Tour-Kilometer ab. Der Lohn für den Mann aus Murcia: bislang Platz drei in der Gesamtwertung.