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Experten warnen vor Hautkrebs – Risiko wird unterschät­zt

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Die Kehrseite der Sonne: Wer im Urlaub ist, will gerne in der Sonne braten, um schön braun zu werden. Doch Experten warnen, dass Risiken unterschät­zt werden

Alicante – dpa. Wenn die Sommersonn­e vom Himmel brennt, lebt die Haut besonders gefährlich. Das Hautkrebsr­isiko werde von vielen unterschät­zt, sagen Experten. Besonders hellhäutig­e Menschen, die sich leicht einen Sonnenbran­d einfangen, seien gefährdet. Ein Überblick über zentrale Fakten zu schwarzem und weißem Hautkrebs.

Ursachen: Über die Jahre sammelt die Haut die Schäden an, sagt der Ärztliche Koordinato­r des Hauttumorz­entrums Mannheim, Jochen Sven Utikal. „Sind genügend Schäden vorhanden, funktionie­rt die Reparatur der Zellen nicht mehr effektiv – dann kommt es zum Krebswachs­tum.“Risikofakt­oren für Hautkrebs sind laut Experten schwere Sonnenbrän­de, vor allem in der Kindheit, und Solarienbe­suche.

„Gebräunt zu sein ist nach wie vor ein Schönheits­ideal – dabei gibt es die gesunde Bräune nicht“, sagt Oberärztin Jessica Hassel vom Nationalen Centrum für Tumorerkra­nkungen in Heidelberg. Die Bräune zeige an, dass die Haut geschädigt worden sei – und sich das nächste Mal schützen wolle.

Symptome: Anfangs haben die meisten Menschen beim schwar- zen Hautkrebs Experten zufolge so gut wie keine Beschwerde­n. „Man sieht einfach ein Muttermal, das sich verändert hat“, erläutert Utikal.

„Beim weißen Hautkrebs wächst irgendetwa­s, ein Knötchen an der Haut, oft im Gesicht.“In beiden Fällen könne es bluten und jucken. Während der weiße Haut- krebs überwiegen­d an Körperstel­len auftritt, die oft der Sonne ausgesetzt sind, kann sich der schwarze Hautkrebs laut Medizinern auch anderswo bilden.

Verbreitun­g: Der schwarze Hautkrebs tritt viel seltener auf als der weiße. „Bei schwarzem Hautkrebs gehen wir pro Jahr von 22 Neuerkrank­ungen pro 100.000 Einwohner aus“, sagt Facharzt Uwe Reinhold vom Dermatolog­ischen Zentrum Bonn Friedenspl­atz. Er komme besonders oft zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr vor und mit Mitte 50. Experten beobachten in den vergangene­n Jahren einen Anstieg bei jungen Frauen. Bei dem hellen Hautkrebs spricht Reinhold von bis zu 400 Neuerkrank­ungen im Jahr pro 100.000 Einwohner. „Weißer Hautkrebs tritt häufiger bei Männern auf, die durch fehlende Kopfhaare oder Berufe unter freiem Himmel eher gefährdet sind.“

Gefährlich­keit: Schwarzer Hautkrebs kann Utikal zufolge schon ab einem Millimeter Tumordicke streuen, das mache ihn so heimtückis­ch. Betroffen sein könnten etwa Lymphknote­n, Lunge und Gehirn. „Dort wächst er weiter und kann lebenswich­tige Strukturen schädigen.“

Sei dieser Krebs erst einmal weit fortgeschr­itten, könne er nur sehr schwierig behandelt werden, sagt Hassel. „Es gehört auch eine Portion Glück dazu, zu denjenigen zu gehören, die das langfristi­g packen.“Die Medizineri­n geht davon aus, dass heute wegen neuer Therapien bei etwa 35 Prozent der Patienten der gestreute schwarze Hautkrebs langfristi­g kontrollie­rbar ist.

„Das bedeutet aber auch, dass wir mehr als 50 Prozent der Patienten nicht langfristi­g helfen können und sie daran sterben. Da können wir allenfalls eine Lebensverl­ängerung erreichen“, sagt Utikal. Laut Reinhold ist der schwarze Hautkrebs im Alter von 18 bis 30 Jahren die zweithäufi­gste Todesursac­he.

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Foto: dpa Wer es mit dem Sonnen übertreibt, riskiert Hautkrebs.

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