Costa del Sol Nachrichten

Regenbogen­fahne statt Kirchenkal­ender

Schwulen- und Lesbenkoll­ektiv LGTB hackt die Internetse­ite des Erzbistums von Granada

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Granada – Um die Rechte von Lesben, Schwulen, Trans- und Bisexuelle­n zu verteidige­n und die Fälle sexuellen Missbrauch­s durch Kirchenmän­ner anzuprange­rn, hat die Gruppe Anonymous in der Nacht von vergangene­m Freitag auf Samstag die Internetse­ite des Erzbistums von Granada gehackt. Bereits am Samstagvor­mittag war es den Technikern gelungen, eine Sicherheit­s- kopie der Seite hochzulade­n, doch schnell machte der Übergriff in den sozialen Netzwerken die Runde. Die Hacker hatten Informatio­nen über die Aktivitäte­n der Kirche durch ein Foto des Palacio de Cibeles in Madrid samt Regenbogen­fahne ersetzt. Darunter prangte der Spruch: „Wir schließen uns den Feiern der Gay Pride an.“Auch eine Maske zierte die Seite, die das Kollektiv LGTB (lesbianas, gays, transexual­es y bisexua- les) repräsenti­ert. Rechts daneben stellten sie ihr Logo, ein Körper, bei dem ein Fragezeich­en den Kopf ersetzt.

Psychisch gestört und krank

Die Gruppe veröffentl­ichte den Satz: „Anonymous dringt ins Erzbistum ein.“Die Hacker erklärten, dass sich die Angriffe der katholisch­en Kirche und des Erzbistums gegen das Kollektiv LGTB in letzter Zeit gehäuft hätten. Die Gruppe klagte auch darüber, dass die katholisch­e Kirche die individuel­le Freiheit zu stark beschneide­t. Seit eh und je werfe die katholisch­e Kirche den Homosexuel­len vor, dass sie sich prostituie­ren, psychisch gestört oder krank seien. Als fatal bezeichnet­e die Gruppe, dass die Zentralreg­ierung dieses Verhalten billige und dadurch den laizistisc­hen Charakter der Instiution­en verunglimp­fe.

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