Spanier gewinnt Fotopreis „Stern Grant“
Sebastian Liste überzeugt Jury mit Reportage-Idee über Gewalt in Mexiko – 40.000 Besucher bei Festival
Hamburg/Hannover – dpa. Der erstmals vergebene „Stern Grant“für jungen Fotojournalismus geht an Sebastian Liste aus Spanien. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll es jungen Fotografen ermöglichen, eine von ihnen entwickelten Reportage-Idee zu verwirklichen. Das Magazin „Stern“verleiht die Auszeichnung in Kooperation mit dem Lumix Festival für Junge Fotografie, das bis Sonntag in Hannover auf dem Programm stand.
Liste setzte sich mit seinem Themenvorschlag „Mexiko. Vertraute Seuche“gegen 221 Mitbewerber durch, wie die Veranstalter mitteilten. Die Jury würdige sein Vorhaben, das Thema der allge- genwärtigen Gewalt in Mexiko aus einem sehr eigenen Blickwinkel zu beleuchten: „Er möchte den täglichen Terror nicht nur dokumentieren, sondern auch zeigen, wie dieser die Gesellschaft verändert.“
Der 1985 in Alicante geborene Liste erklärte: „In den vergangenen sieben Jahren habe ich eine tiefgreifende Recherche über Verbre- chen, Bestrafung und Sicherheit in Lateinamerika durchgeführt. Vor allem in Mexiko hat sich die Gewalt im Alltag eingebürgert und wird über verschiedene Bereiche der Gesellschaft wiedergegeben.“
Beim Lumix Festival gewann zudem der Fotograf Robert Wresch den mit 10.000 Euro dotierten Freelens Award für die Re- portage „Kolumbiens Weg zum Frieden“. Der zweite Hauptpreis, der Lumix Multimedia Award, ging an Christian Werner, der die Jury mit einer Produktion über eine Pest-Epidemie in Madagaskar beeindruckte. 40.000 Besucher kamen zu dem Festival für jungen Fotojournalismus auf dem ehemaligen Expo-Gelände.