Kultur/Freizeit
Die Ausstellung „Entre Sistemas“gibt einen breiten Einblick in die Kunst Polens aus mehreren Epochen
Kunst im Wandel der Zeit: In Vélez-Málaga wird zum ersten Mal Kunst aus Polen präsentiert
Zum ersten Mal wird in Spanien eine Auswahl von Kunstwerken aus Polen gezeigt. Die Ausstellung „Entre Sistemas“ist noch bis zum 3. September im Museum für zeitgenössische Kunst „Centro de Arte Contemporéano Francisco Hernandez“(CAC) in Vélez-Málaga zu sehen.
Die Schau selbst besteht Werken der Sammlung von Krzysztof Musiałs und lenkt, wie der Name verrät, ein besonderes Augenmerk auf die Lage Polens zwischen zwei Systemen. Die Rede hierbei ist von der Zeit vor und nach dem Kommunismus in Polen. Analogien zu Spanien lassen sich dabei ziehen, wenn man an dem Übergang von der Diktatur zur Demokratie denkt. In den 50er Jahren beginnend bis hin zur heutigen Aktualität, gibt die Ausstellung einen breiten Überblick über die Geschichte und den Wandel der Kunst in Polen.
Die über 60 Kunstwerke aus einem Kollektiv von mehr als 30 Künstlern verschiedener Epochen beschäftigen sich im Großen und Ganzen mit den Themen der Unterdrückung, Orientierungslosigkeit, Einsamkeit und Liebe zwischen den Systemen. In vielen Kunstwerken werden politische Konflikte und ihre Folgen für die Bevölkerung verarbeitet. Darunter fallen auch Konflikte mit Russland oder auch Deutschland.
Auf ungefähr 800 Quadratmeter und sechs Sälen verteilt, werden mitunter Ölgemälde, Kollagen und Aquarelle ausgestellt. Der erste Saal dient dabei als kleiner Vorgeschmack auf den Rest der Ausstellung. Hierbei wird schnell deutlich, dass die Künstler der Ausstellung gern mit geometrischen Abstraktionen, Kontrasten und verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Holz, Textilien oder auch Tierknochen experimentierten.
Das Besondere an dieser Schau ist, dass die Werke nicht nach Zeiten oder Epochen geordnet sind. Beim Durchgehen der sechs Säle bemerkt man nämlich, dass die Themen, mit denen sich die Künstler beschäftigen, epochenübergreifend sind. Im Rundgang bekommt man durch die Kunstwerke das Gefühl der Orientierungslosigkeit, der Kontraste und der inneren Konflikte vermittelt.
Andererseits werden besonders im letzten Saal abschließend auch aktuelle Themen wie Liebe und Einsamkeit sowie geschlechterspezifische Aspekte in einer modernen Gesellschaft verbildlicht. An dieser Stelle wird der Wandel einer klassischen zu einer in der Schwebe hängenden Generation gut dargestellt. Diese scheinbare Orientierungslosigkeit und vor allem die Gegensätze finden sich auch in der Form der Darstellung der Werke wieder, denn in ihnen sind unterschiedliche Stile miteinander vermischt.
Zusammenfassend lässt sich aus der Ausstellung ein Gesamtüberblick über die polnische Malerei der letzten Jahrzehnte gewinnen, denn sie veranschaulicht den über mehreren Epochen andauernden inneren Konflikt des Landes. Das Museum für zeitgenössische Kunst (CAC) von Vélez-Málaga (C/Felix Lomas 27) kann dienstags bis samstags von 10 bis 14 Uhr und von 18 bis 20 Uhr besucht werden. An Sonntagen hat das Museum von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter: 952 504 349.