Roadtrip mit Hindernissen
Mit dem gemieteten Auto von Sevilla über Jerez und nach Cádiz. Klingt einfach, ist es aber nicht. Wenn man sich in Spanien die Autobahnmaut sparen möchte, bedeutet das manchmal, nicht den bequemsten Weg nehmen zu können. Das dabei Probleme auftreten, war zu erwarten. Nach einigen Startschwierigkeiten waren wir auf dem Weg nach Jerez de la Frontera. Da das Auto kein Navigationssystem hatte, mussten wir abwechselnd die Karten unsere Mobiltelefone nutzen, bis deren Akkus schließlich ihren Geist aufgaben. Wir kamen nachts in Jerez an und machten uns direkt auf die Suche nach einem Hostel. Der Preis von fast 30 Euro in der ersten Herberge schien uns doch etwas hoch, auch wenn gerade die Feria stattfand. Wir hielten einen kurzen Kriegsrat und brachen wieder auf, um dem Hostel mit der „Bestpreisgarantie“auch eine Chance zu geben. Angekommen, in was einer Militärkaserne von Innen glich, wurde uns der günstige Preis von nur 50 Euro vorgeschlagen. Frühstück nicht inklusive, es ist schließlich Feria. Wir machten kehrt und fuhren zurück zu unserer ersten Station, wo wir mitleidig vom Personal empfangen wurden. Die Frau an der Rezeption erbarmte sich und machte dann das Angebot, nur drei von uns müssten den Preis zahlen. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Cádiz. Eine Dreiviertelstunde laut Google Maps. Weit gefehlt. Weiterhin die Autobahn meidend, folgten wir der Strecke, die direkt neben Mit zehn Kilometern pro Stunde tuckerten wir durch die Pampa. Mitten im nirgendwo, fernab jeglicher Zivilisation, fuhren wir an einer scheinbar bewohnten Hütte vorbei. Unsere einzige Bitte in diesem Moment war, dass jetzt wenigstens kein Reifen platzten durfte; wir waren noch zu jung zum Sterben. Nach zwei Stunden Fahrt sahen wir dann endlich Cádiz in der Ferne auftauchen und hatten fast Tränen in den Augen. Im Zentrum der Stadt angekommen, setzte natürlich der Platzregen ein. (sps)