Rote Hügellandschaften
Montag, 25. Juli 13.45 Uhr, Arte
Die Entstehung der rot leuchtenden Hügellandschaften von Las Médulas, die sich im Nordosten Spaniens über 2.000 Hektar erstrecken, geht in die Antike zurück: Die Römer schürften dort nach Gold, was bis heute Spuren in der Landschaft hinterlassen hat. Im ersten Jahrhundert vor Christus unterwarf Kaiser Augustus Asturien und entdeckte reichhaltige Goldvorkommen. Vier Jahrhunderte lang rangen die Römer dem massiven Gebirgszug sechseinhalb Tonnen Gold pro Jahr ab und finanzierten so die Ausgaben des Imperiums.
Dabei wurden fast hundert Millionen Kubikmeter Gestein aus dem Felsmassiv abgetragen, wodurch künstliche Seen entstanden, die heute noch existieren. Die Römer arbeiteten dabei mit einer speziellen Bergbautechnik, der „ruina monti- um“. Die Berge wurden dabei quasi auf mehreren Ebenen mit Tunneln und Schächten durchlöchert und am Fuß mit großen Mengen Wasser überschwemmt.
Dies soll die Hügel unter dem Druck der zerstörerischen Wassermassen buchstäblich zum Explodieren gebracht haben. Um die benötigten Mengen Wasser aus der Sierra de la Cabrera heranzubringen, wurde ein mehr als 400 Kilometer langes Kanalsystem gebaut.
Es wurde eine beeindruckende Infrastruktur errichtet, damit das für die Goldgewinnung erforderliche Wasser zu den Minen geholt werden konnte. Aus dem Edelmetall prägten die Römer ihre Münzen und ließen Schmuck fertigen. Seit 1997 stehen die dadurch entstandenen bizarren Minenlandschaften von Las Médulas auf der Unesco-Welterbeliste.