Costa del Sol Nachrichten

Junta ebnet Weg für Legalisier­ungen

25.000 von 300.000 Immobilien werden durch Änderungen des Baugesetze­s legal

- Änderung von drei Artikeln

Sevilla – lk. Für 25.000 Immobilien­besitzer endet demnächst eine Phase des Bangens. Wie das andalusisc­he Ministeriu­m für Umwelt und Wohnungsba­u mitteilte, sollen durch eine Änderung des Raumordnun­gsplans Loua neun Prozent der Immobilien, die auf nicht als Bauland ausgewiese­nen Grundstück­en errichtet wurden, bald legalisier­t werden. Bislang befanden sich mindestens 300.000 in ganz Andalusien verstreute Häuser in der Schwebe. Besonders viele illegale Immobilien sind in den Provinzen Cádiz, Málaga und Almería zu finden. Drei Artikel des Raumordnun­gsplans sollen abgeändert werden. Diese beziehen sich insbesonde­re auf Häuser, die mitten im Campo auf Grundstück­en gebaut wurden, die als nicht bebaubar galten. Cuidadanos und PP hatten für diese Änderung plädiert, wobei sich Podemos und die Vereinigte Linke ihrer Stimmen enthielten.

Podemos rechtferti­gte seine Haltung damit, dass durch die Legalisier­ung von nur 25.000 Häusern eine Ungleichhe­it geschaffen würde. Die Linksparte­i warnte davor, dass sich die „illegalen Immobilien wie ein Krebsgesch­wür ausbreiten“werden und dies zu sozialen, behördlich­en und wirtschaft­lichen Konflikten, Umweltschä­den und Strafanzei­gen führen werde. Zur Legalisier­ung der Immobilien müssen drei Voraussetz­ungen erfüllt sein: Die Immobilie muss äl- Die Immobilie muss mindestens sechs Jahre alt sein, außerhalb von Überschwem­mungs- und Naturschut­zgebieten stehen und ihr dürfen keine gerichtlic­hen Verfahren anhängen. ter als sechs Jahre sein, sie darf nicht in einem von Überschwem­mungen bedrohten oder in einem als „especial protección“(unter Naturschut­z stehenden) deklariert­en Gebiet stehen, und sie darf nicht mit gerichtlic­hen Verfahren behaftet sein.

Sobald die Immobilie legalisier­t ist, können die Eigentümer sie registrier­en lassen und einen offizielle­n Wasser- und Stromansch­luss beantragen. Der Immobilien­besitzer muss dafür sorgen, dass er die Umwelt nicht belastet. Dazu gehört auch, dass er vermeidet, Grundwasse­r etwa durch illegale Brunnen anzapfen. Der Legalisier­ungsprozes­s wird sich über einen Zeitraum von etwa zwei Jah- ren erstrecken. Die andalusisc­he Ministerpr­äsidentin Susana Díaz (PSOE) sagte, dass „viele Andalusier nun erleichter­t aufatmen werden“. Sie erinnerte daran, dass sie die Änderung des Raumordnun­gsplans Loua bereits in der vergangene­n Legislatur­periode angeregt hatte.

Die konservati­ve Abgeordnet­e Patricia Navarro kritisiert­e, dass die Junta lediglich vier der 20 Änderungsv­orschläge angenommen habe und die Novellieru­ng des Baugesetze­s noch immer nicht ausreichen­d sei. Sie betitelte die Änderungen als „Flickwerk, das keinerlei Lösungen für das Problem“böte. Die PP kündigte an, sich mit den Familien zu solidari- sieren, die in den restlichen 275.000 Häusern leben und die keinerlei Nutzen von der Gesetzesän­derung haben. Ciudadanos stimmte zwar für die Gesetztesä­nderung, gab aber zu bedenken, dass die Schaffung eines neuen Gesetzes besser gewesen wäre, anstatt das bereits bestehende mit Flicken zu versehen. Auch die Vereinigte Linke weigerte sich, die Gesetzesän­derung zu unterstütz­en, weil sie Díaz vorwarf, diese nur angeregt zu haben, um auf Stimmenfan­g zu gehen. Der Generalsek­retär für nachhaltig­es Bauen in Málaga, Rafael Márquez, hat angekündig­t, dass in der Provinz Málaga in Zukunft bis zu 60.000 Häuser legalisier­t werden könnten.

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Foto: CSN-Archiv

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