Costa del Sol Nachrichten

Jetzt will Spanien doch zwei Jahre

Wirtschaft­sminister Luis de Guindos muss umdenken – Mehr Zeit zum Defizitabb­au

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Madrid – tl. Die Unabhängig­e Finanzkont­rollbehörd­e (Airef), ein 2013 auf Initiative der EU gegründete­s Gremium zur Überwachun­g der Haushaltss­tabilität, hat Alarm geschlagen: Die öffentlich­en Kassen befänden sich in einem „fortschrei­tenden Niedergang“. Man müsse deshalb in diesem Jahr von einem Haushaltsd­efizit in einer Größenordn­ung zwischen 4,1 und 4,7 Prozent ausgehen. Brüssel erwartet 3,9 – ursprüngli­ch waren es sogar 2,8 Prozent.

Wieder, so scheint es, kann eine Defizitvor­gabe nicht eingehalte­n werden. So kurz vor der Entscheidu­ng darüber, ob Spanien von der EU-Kommission wegen des wiederholt­en Verstoßes gegen den Stabilität­spakt eine Strafe erhält, also keine gute Perspektiv­e.

Die Airef-Warnung hat Wirtschaft­sminister Luis de Guindos offenbar zum Umdenken bewogen. Bislang gab der Minister stets zum Besten, dass Spanien allenfalls noch das Jahr 2017 benötige um sein Haushaltsd­efizit in Ordnung zu bringen. Jetzt will de Guindos, wie die Zeitung „El País“meldet, in Brüssel um zwei Jahre bitten. Entgegen bisherigen Be- teuerungen entwickeln sich die Einnahmen des Staates doch nicht so wie stets kolportier­t.

Derweil rechnet der Wirtschaft­sminister noch immer damit, dass Spanien in Sachen Defizit um Sanktionen herumkommt. Die EUKommissi­on selbst scheint sich in der Frage, wie man mit Spanien und Portugal verfahren soll, nicht einig zu sein.

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