Aufklärung ist das A und O
Der Biologe Juan Jesús Martín sieht vor allem bei Kindern ein großes Potenzial für Naturschutz-Sensibilisierungen
Almuñecar – cgf. Juan Jesús Martín ist Biologe und arbeitet in der Aula del Mar, einer Abteilung für Meeresbiologie an der Universität Málaga. Dieses Jahr organisiert er wieder das wandernde Labor entlang der Costa del Sol und stand der CSN im Interview darüber Rede und Antwort. Es ist zu beobachten, dass sich viele Menschen an den Küstenregionen falsch verhalten und das hat einen enormen Einfluss auf die maritime Umgebung. Deshalb versuchen wir, unser Programm für alle Generationen interessant zu Gestalten. Es ist für jeden etwas dabei.
Was genau machen die Menschen falsch?
Viele Strandbesucher halten sich bevorzugt an Felsen und Wellenbrechern auf. Dort beginnen sie oft mit Krebsen, Korallen und kleinen Fischen zu spielen. Einige sammeln sie auch als Andenken. Die Menschen bemerken dabei nicht, dass sie die Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum reißen, weshalb sie anschließend sterben. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie die Populationsbestände zurückgehen. Die Tierwelt kann sich kaum davon erholen.
Wofür setzen Sie sich noch ein?
Wir treten mit sehr vielen Menschen in Kontakt, um ihnen zu zei- gen in welcher traumhaften Natur sie sich befinden. Viele von ihnen wissen gar nicht, dass die Flora und Fauna auf diesem Planeten wirklich einzigartig und schützenswert ist. Wir setzten uns daher generell für ein stärkeres Umweltbewusstsein ein, denn schließlich geht es darum unsere unseren Kindern eine bessere und gesunde Welt zu hinterlassen. Was mich bei meiner Aufklärungsarbeit immer wieder überrascht, ist einerseits, dass viele Menschen von der Vielfalt an Tieren und Pflanzen an den Küstenlanschaften wenig wissen. Allerdings bin ich aber auch sehr erstaunt, was vor allem die Kinder schon alles wissen. Und wenn sie etwas nicht wissen, dann handeln sie oft instinktiv richtig. Sie reagieren schnell und intuitiv. Das zeigt mir, dass eine gewisse Sensibilisierung in Notsituationen vorhanden ist. Darauf können und müssen wir unbedingt aufbauen.
Was gefällt Ihnen besonders an ihrer Arbeit?
Die Sache, die mir am meisten gefällt ist, dass ich meinen Beitrag zu einem Umdenken leisten kann. Ich bin davon überzeugt, dass vieles aus Unwissenheit oder auch Igno- ranz erfolgt. Es beruhigt mich, dass Kinder nach Hause gehen und sich mit ihrer Familie über dieses Thema auseinandersetzten. Denn nur so kann ein Umdenken Pro-Natur herbeigeführt werden.