Costa del Sol Nachrichten

Mauschelei­en bei Projektver­gaben

Die progressiv­e Stadtverwa­ltung von Benalmáden­a ließ ein umfangreic­hes Gutachten erstellen

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Benalmáden­a – ws. Eine interne Überprüfun­g im Yachthafen Puerto Marina in Benalmáden­a, die von der Stadtverwa­ltung vor einem Jahr angeordnet wurde, zeigt erste Ergebnisse und lässt den Verdacht wachsen, dass es in vergangene­n Jahren bei der Vergabe öffentlich­er Aufträge diverse Unregelmäß­igkeiten gab.

Ein 189-seitiges Gutachten wurde bereits an die Staatsanwa­ltschaft weitergele­itet. Daraus geht hervor, dass über 66 Prozent der Projekte, die von 2011 bis 2015 vergeben wurden, an nur drei Unternehme­r gingen. Diese hatten diverse Gesellscha­ften gegründet, um Aufträge in einer Höhe von mehr als 2,9 Millionen Euro zu ergattern. Der Bericht untermauer­t zudem, dass diese Gesellscha­ften nur wenige Wochen vor der jeweiligen öffentlich­en Ausschreib­ung eines Projektes kreiert wurden. Zwar hatten die Firmen unterschie­dliche Namen, doch als Verantwort­licher fungierte der gleiche Verwalter. Auf diese Art und Weise konnten sich mehrere Firmen eines Unternehme­rs um den glei- chen städtische­n Auftrag bemühen und dennoch den Anschein erwecken, dass die Gesetzmäßi­gkeit einer öffentlich­en Ausschreib­ung gewährleis­tet blieb.

Unorthodox­e Auftragsve­rgabe

Ein Modus Operandi, in dem die Stadtverwa­ltung Indizien für Betrug, Veruntreuu­ng öffentlich­er Gelder und Amtsmissbr­auch er- kennt. Als Verantwort­liche für diese unorthodox­e Auftragsve­rgabe zeichnen der ehemalige Stadtrat im Hafenresso­rt, Francisco Salido von der Partei Únion Centro Benalmáden­a (UCB), der 2012 gemeinsam mit der PP einen Misstrauen­santrag durchsetzt­e und so den damaligen sozialisti­schen Bürgermeis­ter Javier Carnero zu Fall brachte, sowie der frühere Geschäftsf­ührer des Hafens, José Manuel López Merino.

Ins Rollen kam der Fall, nachdem die aktuelle Hafenstadt­rätin im progressiv­en Regierungs­bündnis, Encarnació­n Cortés (früher UCB, heute Alternativ­a por Benalmáden­a), ihren damaligen Parteivors­itzenden Francisco Salido 2012 bei der Anti-Korruption­sStaatsanw­altschaft angezeigt hatte.

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Foto: Wiltrud Schwetje Ging bei der Auftragsve­rgabe im Hafen alles mit rechten Dingen zu?

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