Strandbars in Gefahr
Plan für eine Verlängerung der Promenade in Mojácar löst Proteste der Opposition aus
Mojácar – sg. Der Plan für eine Verlängerung der Strandpromenade in Mojácar Playa hat für Protest gesorgt. Der vorgesehene, 740 Meter lange Abschnitt soll vom bisherigen Ende der knapp drei Kilometer langen Promenade am Roten Kreuz bis zum Kreisverkehr vor der Strandbar Maui Beach führen, quer durch die berühmte Meile der Chiringuitos mit ihren Tischen, Stühlen, Liegen und Sonnenschirmen inmitten des Strandes.
Die Bauarbeiten sollen zwei Jahre andauern und drei Millionen Euro kosten. Die Pläne für die Verlängerung liegen einen Monat lang öffentlich aus. In dieser Zeit kann jeder Anregungen und Änderungsvorschläge vorbringen.
Das Projekt ist umstritten
Die Oppositionspartei Somos Mojácar etwa kritisierte das Vorhaben scharf. Die neue Promenade führe mitten durch die Strandbars und halbiere sie, sagte Parteisprecherin Jessica Simpson. Das bedeute, die Bars büßten den Platz auf dem Strand ein und könnten keine Tische im Sand mehr aufstellen.
Damit werde zerstört, was Mojácar auszeichne, einzigartig und so attraktiv mache, sagte Simpson. Der Strandabschnitt mit den altein- gesessenen Chiringuitos wie Aku Aku, el Cid, Aurora, el Patio, Bahía oder Maui Beach werde seines Charmes beraubt.
Mojácar sei berühmt für seine Strandbars, seit die Hippies in den 1970-er Jahren aus dem Ausland in den Küstenort kamen und die ersten Hütten am Meeresufer aufbauten, die längst zu einer Institution für Gastronomie, Musik und Kunst geworden seien. Der Bür- germeisterin Rosa Cano (PP) warf Somos Mojácar daher vor, mit der Verlängerung der Strandpromenade die Besonderheit von Mojácar zu zerstören.
Die Bürgermeisterin wies die Vorwürfe zurück. Der Ausbau des Paseo Marítimo sei eine Notwendigkeit für einen modernen Küstenort. Zudem wies Cano darauf hin, dass die Chiringuitos mit ihren Tischen und Stühlen im Sand öffentlichen Boden besetzten.
Die Behörden hätten bisher beide Augen zugedrückt. Nun sei es an der Zeit, das Problem anzugehen. Cano sagte, dass keine Bar von der Bildfläche verschwinden werde und nannte als Beispiel den Chiringuito Ankara, der von einer früheren Verlängerung der Promenade betroffen war und erfolgreich im Geschäft sei.
Chringuitos haben bisher irregulär den Strand besetzt