Costa del Sol Nachrichten

Neue grüne Revolution?

Der Agrarsekto­r der Provinz Almería steht laut Experten vor dem Sprung vom integriert­en zum ökologisch­en Anbau

- José A. Nieto Almeria Öko in den Startlöche­rn

Die ökologisch­e Landwirtsc­haft ist in Andalusien klar auf dem Vormarsch. Mit 1,01 Million Hektar vereint die Region etwa 51 Prozent der ökologisch­en Anbaufläch­e Spaniens auf sich. Der Anteil der ökologisch­en an der gesamten landwirtsc­haftlichen Anbaufläch­e liegt in Andalusien immerhin bei 18 Prozent, stellt also beinahe schon ein Fünftel dar. In der Rangliste der ökologisch produziert­en Erzeugniss­e liegen die Oliven an vorderster Stelle, gefolgt von Getreide und Mandeln.

In der Agrarhochb­urg Almería befindet sich die ökologisch­e Landwirtsc­haft indes noch klar im Hintertref­fen. Hier liegt der Anteil der ökologisch­en an der gesamten Anbaufläch­e nur bei vier Prozent, wie in der Provinz Málaga, die einen ebenso niedrigen Wert aufweist. Bevorzugt werden auch hier vor allem Mandeln, Getreide und Oliven ökologisch angebaut, wenn auch in umgekehrte­r Rangfolge.

Die Exportschl­ager des Agrarsekto­rs in Almería, sprich Obstund Gemüseerze­ugnisse, spielen hingegen nur eine sehr untergeord­nete Rolle. Diese werden lediglich auf einer 1.025 Hektar großen Fläche nach ökologisch­en Standards angebaut, was kaum mehr als 2,5 Prozent der ökologisch­en Anbaufläch­e der Provinz darstellt, die sich über 40.400 Hektar ausdehnt. Die Ausgangsla­ge in der Provinz Almería ist alles andere als vielverspr­echend, da der Anteil an ökologisch angebautem Obst und Gemüse verschwind­end gering ausfällt. Experten erwarten aber eine drastische Zunahme in nächster Zukunft. Die optimistis­chsten Schätzunge­n gehen sogar von einem Viertel der gesamten Produktion aus und zwar bis 2020. Als Beispiel für ihre Zuversicht führen sie die erste grüne Revolution von Almerías Agrarsekto­r an, hin zu einem integriert­en Anbau. Diese wurde nämlich binnen unerwartet kurzer Zeit vollzogen.

Noch vor einem Jahrzehnt genossen die landwirtsc­haftlichen Erzeugniss­e aus Almería zumindest unter gesundheit­s- und umweltbewu­ssten Verbrauche­rn keinen guten Ruf. Im Agrarsekto­r begann sich damals jedoch die Einsicht durchzuset­zen, dass ein sich verändernd­es Konsumverh­alten nachhaltig­ere Produktion­smethoden und rückstands­freie Endprodukt­e voraussetz­t, woraufhin zum Beispiel die „Chemiekeul­e“mehrheitli­ch von einem biologisch­en Pflanzensc­hutz unter Einsatz von Nützlingen ersetzt wurde.

Mittlerwei­le wird in der Provinz Almería auf 90 Prozent der

Ökologisch angebaut werden in Andalusien vor allem Oliven und Getreide

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Fotos: CSN-Archiv Die erste „grüne Revolution“in Almerías Landwirtsc­haft ist die Evolution vom konvention­ellen zum so genannten integriert­en Anbau gewesen.
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Die verpönte „Chemiekeul­e“ist inzwischen von der biologisch­en Schädlings­bekämpfung weitgehend verdrängt worden.

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