Ein paar Minuten Sport am Tag
Was kurze Fitnessprogramme bringen – Beim High Intensity Training an die Grenzen gehen
Berlin – dpa. Das Schwierigste am Sport ist die Überwindung, überhaupt damit anzufangen. Leichter fällt der Start, wenn man weiß, dass man nur ein paar Minuten etwas tun muss. Aber machen solche kurzen Trainingsprogramme überhaupt Sinn?
Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Fünf bis zehn Minuten Sport am Tag sollen reichen, um fit zu bleiben. Kann das stimmen? Ja, sagt Christoph Raschka vom Arbeitskreis Sportmedizin des Bun- des Deutscher Internisten (BDI). Aber: „Dann muss man natürlich Vollgas geben.“Solch ein kurzes Sportprogramm kann sinnvoll sein, wenn es sich an dem Prinzip des HIT orientiert, dem High Intensity Training.
Bei einem High Intensity Training steht nicht die Dauer des Trainings im Vordergrund, sondern die Belastung: So geht man zum Beispiel nicht für zwei Stunden joggen, sondern legt fünf- bis zehnmal einen Sprint ein – bei maxima- ler Herzfrequenz. Das habe den gleichen Effekt, als ob man länger, aber dafür viel langsamer läuft, erklärt Raschka. „Da sind sich die Sportwissenschaftler einig.“
Ein Zirkeltraining von fünf bis zehn Minuten kann so also durchaus für eine gute Fitness sorgen – aber eben nur, wenn man in diesen Minuten alles gibt. Außerdem wichtig zu wissen: Für das komplette Sportprogramm braucht man in der Regel länger als die paar Minuten: Schließlich braucht der Körper nach den hochintensiven Intervallen zwischendurch Pausen.
Und Raschka macht auch deutlich: Wer vorhat, Gewicht zu verlieren, wird mit solch einem Programm nicht auskommen. Die kurzen Einheiten seien eher dafür gedacht, sein Fitnesslevel zu halten - oder etwas zu verbessern. Und: Weil es keine lange Aufwärmphase gebe, steige die Verletzungsgefahr, betont der Sportmediziner.