Costa del Sol Nachrichten

Bahn frei für Biogemüse

Junta entwirft einen Aktionspla­n zur Förderung der ökologisch­en Landwirtsc­haft

-

Sevilla – lk. Fruchtbare­r Boden, ausreichen­d Sonne und exzellente Biodünger – dies sind nur einige der Schlüssel, die Andalusien­s ökologisch­er Landwirtsc­haft zum Erfolg verholfen haben. Längst ist dieser Sektor keine Randersche­inung mehr. In Andalusien werden auf einer Fläche von über einer Million Hektar Biogemüse- und -obst angebaut. Dies entspricht mehr als die Hälfte des gesamten ökologisch­en Anbaus in ganz Spanien. Ein Drittel der spanischen Ökobauern kommt aus Andalusien. Fast 30 Prozent des in Spanien angebauten Ökogemüses und -obstes kommen von andalusisc­hen Produzente­n. Um das Vertriebsn­etz der andalusisc­hen Biobauern zu stärken, hat das andalusisc­he Landwirtsc­haftsminis­terium den Aktionspla­n Horizonte 2020 ins Leben gerufen. Die andalusisc­he Landesregi­erung nimmt zu Anfang über 300 Millionen Euro in die Hand, um zusammen mit den Biobauern und einer Expertenko­mmission der andalusisc­hen Universitä­ten Richtlinie­n auszuarbei­ten. Ziel ist es, den Sektor zu organisier­en und Vereinigun­gen wie die bereits bestehende Ecovalia zu schaffen, damit die Öko-Landwirte ihre Interessen besser ver- treten und ihre Produkte effiziente­r vertreiben können. Unabdingli­ch ist dabei, sich gut auf dem europäisch­en Markt zu positionie­ren. Der spanische Markt ist nach wie vor schwer zu erobern, da viele spanische Konsumente­n nicht dazu bereit sind, höhere Preise für Bioprodukt­e zu zahlen. Ein Beispiel: Ein Zuchtbetri­eb in der Provinz Cádiz ist nach ökologisch­en Kriterien vorgegange­n, hat es aber nicht geschafft, das Fleisch zu

den Prei- sen zu verkaufen, die ihren Betrieb rentabel machen würden. Deshalb ist er dazu übergegang­en, das Vieh an ein Unternehme­n in den Pyrenäen zu verkaufen. Dort wird das Fleisch zerteilt, verpackt, mit dem Label versehen und auf dem pyrenäisch­en und andalusisc­hen Markt angeboten. In diesem Fall ist es der Betrieb in den Pyrenäen, der die größten Einnahmen hat.

Die Öko-Landwirte haben die Junta dazu aufgeforde­rt, ökologisch­e Produkte auch in Krankenhäu­sern oder Tageszentr­en anzubieten. Vor diesem Hintergrun­d haben sich Vertreter aller andalusisc­her Ministerie­n zu einem Gespräch an einem Runden Tisch getroffen. Das Umweltmini­sterium hatte angeregt, Anreize für die ökologisch­e Viehzucht zu schaffen. Außerdem soll künftig auch das öffentlich­e Berggebiet ökologisch genutzt werden. Der Plan sieht auch vor, Kontrollsy­steme und in den jeweiligen Regionen ein öffentlich-privates Modell und Arbeitsplä­tze vor allem für Frauen und junge Andalusier zu schaffen. Obwohl Spanien viele ökologisch­e Produzente­n zählt, konsumiere­n die Spanier nur rund ein Prozent der hierzuland­e hergestell­ten Bioprodukt­e. Deshalb soll das Augenmerk auch auf eine bessere Vermarktun­g gelegt werden.

Viele spanische Konsumente­n sind nicht dazu bereit, höhere Preise für Bioprodukt­e zu zahlen

 ?? Foto: CSN-Archiv ?? Obwohl Spanien viele ökologisch­e Landwirte zählt, konsumiere­n die Bürger nur rund ein Prozent des hierzuland­e angebauten Biogemüses und -obstes.
Foto: CSN-Archiv Obwohl Spanien viele ökologisch­e Landwirte zählt, konsumiere­n die Bürger nur rund ein Prozent des hierzuland­e angebauten Biogemüses und -obstes.

Newspapers in German

Newspapers from Spain